Die Abiturienten des THG Sulzbach Am Ende gab’s stehende Ovationen

Sulzbach · Eine teils emotionale und bewegende Feier erlebten die Abiturienten des Theodor-Heuss-Gymnasiums. Eine Lehrerin erntete Applaus.

 Die Abiturienten des Jahrgangs 2017 am Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach.

Die Abiturienten des Jahrgangs 2017 am Theodor-Heuss-Gymnasium in Sulzbach.

Foto: Iris Maria Maurer

40 Schüler des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG) haben jetzt  ihr Abitur in der Tasche. 100 Prozent haben  bestanden. Ein Viertel hat gar eine 1 im Notendurschnitt vorne. Die Schüler umrahmten ihre Feier in der Aula selbst, indem sie Liedbeiträge beisteuerten. Musiklehrerin Marie-Luise Keller-Sandner begleitete sie dabei am Klavier.

Dank der Moderatoren, Julian Reis und Albert Prediger, hatte die Feier beinahe den Charakter einer Gala-Veranstaltung. Eine gute Stimmungsgrundlage für Marek Winter und seine mitreißende Rede. Die Anwesenheit von Schulleiterin Gabriele Missy-Kallenbach, die wegen eines Unfalls längere Zeit ausgefallen war und an diesem Abend erstmals wieder die Einrichtung, habe dafür gesorgt, dass einem vieles wieder richtig bewusst geworden sei, sagte Winter. Der Schülervertreter hatte die Aufgabe „Acht Jahre THG in 15 Minuten“ Revue passieren zu lassen. Er meisterte sie mit Bravour. Die Direktorin hatte beim Start in der fünften Klasse noch vom „Ernst des Lebens“ gesprochen. Doch es hätten sich auch die Vorzüge eines kleinen Gymnasiums gezeigt. Das THG sei schnell zu einem „zweiten Zuhause“ geworden, so Winter. Die Zeit bis zum Abi erschien „unüberwindbar lang“. Doch dem „Ernst des Lebens“ begegnete man schnell wieder: In der Oberstufe. Das seien die schlimmsten zwei Jahre gewesen. „Sind wir auch allgemein gebildet?“, fragte Marek Winter. Auch der Unterrichtsausfall von 10620 Minuten, was in etwa sieben Schulwochen entsprechen würde, sei ebenso wenig hinnehmbar, wie der Schulträger, der zwei Jahre brauche, um den Unwetter-Wasserschaden in der Turnhalle zu beheben. Auch die Schüler zu überflüssigen Berufsinformations-Veranstaltungen zu karren, nur um Quoten zu erfüllen, gehe nicht. Ebenso sei es undenkbar, dass man bei der Abifeier wegen gesetzlicher Bestimmungen nicht mit Sekt anstoßen dürfe. Hier habe der Staat den Prioritätenblick aus den Augen verloren, kritisierte Winter.

Doch er lobte auch die Verbesserung der technischen Ausstattung. Und er sprach den Lehrern seinen Dank fürs „Kopfwaschen“ aus, da dies Schüler vor Schlimmerem bewahrt hätten.

Eine sehr persönliche Rede hielt die langjährige Klassenleiterin Sandra Sauder. Vor fünf Jahren startete ihre „emotionale Achterbahnfahrt“, so die damalige Junglehrerin. Die Motivation der Schüler ließ mehr als zu wünschen übrig. Deshalb habe sie die Leitung abgegeben. Dadurch sei das Verhältnis bei Klassenfahrten wesentlich besser geworden. „Ihr seid mir ans Herz gewachsen“, gab sich Sauder am Ende wieder versöhnlich. Dafür gab sie - typisch Deutsch-Lehrer - eine Charakteristik der Oberstufe ab, steuerte Anekdoten aus dem Lehrerzimmer bei und sorgte mit einer Video-Präsentation „Leben ist…“ für gefühlvolle Erinnerungen. Da waren die stehenden Ovationen von Schülern und Lehrern am Ende nicht verwunderlich.

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