Umfrage zum Wasserverbrauch „Alles läuft auf Sparflamme“ – so reagieren Saarländer auf Dürre und steigende Energiekosten

Saarbrücken · Die Preise für Energie steigen und das Saarland erlebt eine große Trockenheit. Sparen die Saarländer deswegen jetzt am Wasserverbrauch? Wir haben uns in Saarbrücken umgehört.

Nachhaltigkeit und Kosten – Deshalb sparen Saarländer Wasser
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Nachhaltigkeit und Kosten – deshalb sparen Saarländer Wasser

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Foto: BeckerBredel

Anhaltende Dürre und wachsende Kosten: Wir haben uns gefragt, ob die Menschen jetzt anders als sonst mit der Ressource Wasser umgehen und haben uns in der Saarbrücker Innenstadt umgehört.

Der 58-jährige Thomas Püschel hat eine klare Meinung: „Ich handhabe alles wie gehabt. Ein Langduscher war ich noch nie, ich habe keinen Garten und fahre mein Auto nur sehr selten in die Waschanlage“, sagt der Saarbrücker. „Ich frage mich, wo ich Wasser sparen soll. Es gibt Duschköpfe, die weniger Wasser durchlassen als andere. So einen habe ich meiner Freundin gekauft. Die Autos sollte man auf keinen Fall mehr vor der Haustür waschen.“

Andreik Beckmann (54) aus Saarbrücken sagt: „Ich spare möglichst viel Wasser ein, aber nicht wegen der Hitze, sondern wegen der Kosten.“ Aufgrund der aktuellen Situation hat er sich in seinem Alltag bereits in gleich mehreren Bereichen umgestellt: „Wenn ich dusche, lasse ich das Wasser nicht permanent laufen. Stahlflaschen sind mittlerweile mein treuer Begleiter. Diese fülle ich immer mit Wasser auf, um hydriert zu bleiben. Früher hatte ich Plastikflaschen, doch die Alternative aus Stahl ist nachhaltiger“, so der Handelsvertreter.

Mira Awad hat auch ihre Meinung zur Ressource Trinkwasser: „Mein Konsumverhalten habe ich nicht verändert. Ich mache mir keine Sorgen über die Wasserknappheit“, sagt die 17-jährige Saarbrückerin. „Wasserflaschen kosten nur einen Euro, weshalb ich mir darüber keine Gedanken mache, duschen gehe ich auch ganz normal.“

Ganz anders denkt die 28-jährige Helena Maurer darüber: „Auf jeden Fall achte ich auf mein Verhalten, ich dusche sehr kurz und gehe lieber an einen See anstatt ins Schwimmbad. Ich halte einen See für nachhaltiger als ein Schwimmbad aufgrund des Wasserverbrauchs und der Heizkosten“, sagt die Saarbrückerin. Und sie ergänzt: „Ich habe schon vorher darauf geachtet, nicht verschwenderisch mit Wasser umzugehen. Soweit es geht, verringere ich meinen gesamten Wasserverbrauch.“

Die Künstlerin Mara Pem hat auch Stellung zu unserer Frage genommen. „Wasser ist schon immer ein wichtiges Gut gewesen, und das Problem der Wasserknappheit gibt es schon immer. Ich sammele lieber mein Geschirr, bevor ich jeden Teller einzeln spüle und gehe lieber duschen, anstatt zu baden“, erzählt die Saarbrückerin. „Alles läuft auf Sparflamme, ich bin sensibilisiert, was das Thema betrifft. Die Dürre auf den Äckern ist ein klares Zeichen, dass sich etwas verändern muss“.

Christophe Lebreton-Heinen (52) spart auch Wasser. „Wenn ich dusche, stelle ich das Wasser ab, während ich mich einschäume. Außerdem hat die Regierung uns darum gebeten, Wasser einzusparen. Auch die Kosten steigen immer mehr“, so der Saarbrücker. „Ich habe keinen Garten, den ich gießen muss, und die Waschanlage besuche ich nur, wenn das Auto meines Bekannten gewaschen werden muss. Dieser legt weniger Wert auf die Wasserreserven.“

Der 33-jährige Barista Dominik Berger sieht das ähnlich: „Ich habe nichts geändert, da ich schon immer sehr sparsam lebe. So wurde ich erzogen. Dass die Wasserkosten steigen, ist für mich also nebensächlich. Duschen gehe ich auch nur sehr kurz.“

Der Steinbildhauer Jonathan Meyer (22) hat eine andere Meinung: „Ich habe nichts verändert, das Wasser läuft beim Duschen die ganze Zeit, und Gedanken musste ich mir darüber nie machen“, sagt der Saarbrücker. „Meine Eltern besitzen eine Regentonne, sie achten mehr auf die Wassereinsparung. Wenn ich meine eigene Wohnung habe und die Nebenkosten selbst zahlen muss, werde ich sicherlich mehr darauf achten. Der Klimawandel macht sich schließlich auch bemerkbar.“

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