Saarbrücken Ein geschlossenes Zeichen gegen Rassismus

Saarbrücken · Bei einem Aktionstag in Saarbrücken stellten verschiedene Gruppen ihre Arbeit gegen Diskriminierung vor.

Arianna Erario, Vorsitzende des Landesausschusses Antidiskriminierung, Migration und Diversity am Samstag vor der Europa Galerie.

Arianna Erario, Vorsitzende des Landesausschusses Antidiskriminierung, Migration und Diversity am Samstag vor der Europa Galerie.

Foto: BeckerBredel

(bub) Unter dem Motto „Misch dich ein“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Samstag vor der Saarbrücker Europa Galerie gemeinsam mit verschiedenen Organisationen, Parteien, Verbänden und Gruppen ihre Arbeit gegen Rassismus, Homophobie und Diskriminierung vorgestellt. Bei dem Aktionstag anlässlich der internationalen Wochen gegen Rassismus erklärte Arianna Erario, die Vorsitzende des Landesausschusses Antidiskriminierung, Migration und Diversity (LAMA) der GEW im Saarland: „Wir treten aktiv gegen rassistische Diskriminierung, gegen rechtes Gedankengut und Hetze und für eine solidarische Gesellschaft und Menschenwürde ein.“ Den Schwerpunkt des diesjährigen Aktionstages legte die GEW auf das Thema Lehrermangel und die Nichtanerkennung von Abschlüssen migrierter Lehrkräfte.

„Die Hürden für migrierte Lehrkräfte liegen in Deutschland sehr hoch“, erklärte Erario. Von bundesweit rund 1350 Anträgen ausländischer Lehrkräfte auf Anerkennung ihrer Abschlüsse werden laut GEW nur etwa 20 Prozent genehmigt. Bei migrierten Lehrkräften aus Nicht-EU-Staaten wie zum Beispiel Syrien werden sogar rund 90 Prozent der Anträge abgelehnt. „Die Sprachanforderungen sind sehr hoch“, erklärte Erario. „Während in den meisten Ländern die Lehrer nur ein Lehrfach studiert haben, werden in Deutschland zwei Fächer verlangt“, so die LAMA-Vorsitzende.

Die GEW richtet hier einen Appell an Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD), mehr migrierte Lehrkräfte in den Schuldienst aufzunehmen und die Anerkennung ausländischer Lehramtsabschlüsse zu reformieren. So sollen laut GEW zum Beispiel der Spracherwerb und gegebenenfalls erforderliche Weiterqualifizierungen dieser Lehrkräfte berufsbegleitend laufen und durch ausreichende Stundenermäßigung abgesichert werden. Unterstützt wurde die GEW bei ihrem Aktionstag von der Landesarbeitsgemeinschaft Betrieb und Gewerkschaft Saar, der Aktion 3. Welt Saar e.V., der Linksjugend-Saar, dem Netzwerk für Demokratie und Courage e.V., Bounce Back – Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, der Partei Die Linke Saar sowie dem Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Saarland. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der Afrobeat-Gruppe Afridente.

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