Gesundheitspolitik Aids-Hilfe informiert in Fußgängerzone

Saarbrücken · Eine Aufklärungskampagne wirbt seit geraumer Zeit mit Plakaten für ein Zusammenleben ohne Vorurteile.

 Die rote Schleife ist das internationale Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.     

Die rote Schleife ist das internationale Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.    

Foto: dpa/Arne Dedert

Am Freitag, 1. Dezember, ist Welt-Aids-Tag. Daher wird an diesem Tag die Aids-Hilfe Saar zusammen mit dem Gesundheitsamt Saarbrücken und dem Haus Afrika in der Fußgängerzone vor der Europagalerie in Saarbrücken auf die Lebenssituation von Menschen mit HIV hinweisen und Spenden sammeln.  Die teilt die Aids-Hilfe Saar mit.

Die Aids-Hlfe erläutert: Verunsicherung, Angst und Vorurteile in der Bevölkerung führen immer noch dazu, dass Menschen aufgrund Ihrer HIV-Infektion ausgegrenzt werden. Immer noch wird hinter dem Rücken von Menschen mit HIV getuschelt, der Kontakt mit ihnen wird gemieden und in einigen Fällen ist sogar der Arbeitsplatz in Gefahr.
Die diesjährige Kampagne will deshalb Berührungsängste abbauen und zeigen, wo und wie Menschen mit und ohne HIV produktiv zusammenleben und zusammenarbeiten.

Im Mittelpunkt der bundesweiten Kampagne stehen drei Personen mit HIV: Lillian (47), Christoph (31) und Henning (32). Sie zeigen, dass man mit HIV ein normales Leben führen und ohne Ängste zusammen leben kann.

„Der Kampf gegen Diskriminierung und Ausgrenzung ist ein Auftrag an uns alle. Menschen mit HIV brauchen unsere Unterstützung und Solidarität.“, fordert Frank Kreutzer, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Saar: „Die Plakatmotive der aktuellen Kampagne mit Aussagen wie - ,Gegen HIV hab ich Medikamente und Deine Solidarität?’ oder ,Mit HIV kann ich leben. Weitersagen!’ zeigen dies nachdrücklich.“

Nach Schätzungen des Robert-Koch-Institutes lebten Ende 2016 im Saarland 870 Menschen mit HIV, deutschlandweit 88 400. Sowohl im Saarland mit 30 Neuinfektionen als auch bundesweit mit 3100 blieben die Zahlen gegenüber dem Vorjahr stabil.

Damit liegt die Neuinfektionsrate insbesondere im europäischen Vergleich sehr niedrig. Bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM) ist die Zahl der geschätzten Neuinfektionen erfreulicherweise bundesweit von 2500 im Jahr 2013 auf 2100 im letzten Jahr zurückgegangen. Bei Heterosexuellen steigen sie seit 2010 allerdings an und haben sich bis 2016 auf etwa 750 verdoppelt. Auch bei Drogenkranken sieht das Modell einen deutlichen Anstieg seit 2010 auf 240 Neuinfektionen im letzten Jahr.

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