Stellenmarkt im Regionalverband Saarbrücken 27 630 Menschen suchen Arbeit
Saarbrücken · Der Arbeitsmarkt spiegelt die Erholung der Wirtschaft nach den härtesten Phasen der Corona-Krise. Davon profitierten im ersten Monat des Jahres sogar Langzeitarbeitslose.
Im Januar waren im Regionalverband 15 730 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 669 mehr als im Dezember. Gegenüber Januar 2021 verringerte sich die Arbeitslosigkeit um 2720 oder 14,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 9 Prozent. Vor einem Monat lag sie bei 8,6 Prozent und vor einem Jahr bei 10,5 Prozent.
27 630 Frauen und Männer aus dem Regionalverband waren im Februar als Arbeitssuchende registriert. Das sind 309 weniger als im Dezember 2021 und 2692 weniger als im Januar 2021. Zu den Arbeitssuchenden gehören neben den Arbeitslosen Menschen, die, die voraussichtlich nur kurz erkrankt sind, Personen, die mehr als geringfügig beschäftigt sind und vom Jobcenter eine Aufstockung zum Lohn erhalten. Hinzu kommen Arbeiter, Angestellte und Selbstständige, die eine andere Stelle suchen.
Im Januar 2022 meldeten sich 1433 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 568 mehr als im Dezember und 84 weniger als im Januar 2021. Parallel dazu haben im Januar 876 Personen eine neue Arbeitsstelle angetreten. Das waren 48 mehr als im Vormonat und 20 mehr als im Vorjahresmonat.
Bei Betrachtung der einzelnen Personengruppen ist im Vergleich zum Dezember bei allen ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Demgegenüber hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich bei allen Personengruppen reduziert. Im Januar waren 9077 Männer und 6653 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vormonat von 4,7 Prozent bei den Männern und 4,1 Prozent bei den Frauen.
Im Vergleich zum Januar des Vorjahres profitierten die Männer erneut stärker von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit als die Frauen (Männer: minus 16,7 Prozent, Frauen: minus 11,9 Prozent).
Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im aktuellen Monat bei 1049. Sie hat sich gegenüber dem Vormonat um 11,6 Prozent, gegenüber dem Januar des Vorjahres um fast ein Drittel reduziert. 5124 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren 50 Jahre und älter. Ihre Zahl stieg gegenüber dem Vormonat um 3,9 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr gab es bei dieser Personengruppe einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 9,1 Prozent. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Januar 6656. Gegenüber dem Vormonat ist ein geringfügiger Anstieg festzustellen (plus 0,4 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat gibt es einen Rückgang (minus 7,4 Prozent).
Verglichen mit den Dezember-Werten stieg die Betroffenen-Zahl sowohl in der Arbeitslosenversicherung (plus 223), die in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit liegt, als auch in der Grundsicherung, für die das Jobcenter im Regionalverband verantwortlich ist (plus 446 Personen). In der Arbeitslosenversicherung waren 3629 Menschen gemeldet, 1877 weniger als vor einem Jahr (minus 34,1 Prozent). Das Jobcenter verzeichnete in der Grundsicherung 12 101 Menschen als arbeitslos, 843 weniger als im Januar 2021 (minus 6,5 Prozent).
Die Nachfrage nach Personal bleibt hoch. Im Januar wurden 842 neue Stellen gemeldet, 245 weniger als im Dezember und 190 mehr als im Januar 2021. Damit umfasst der Bestand aktuell 3504 Jobangebote, 23 mehr als im Vormonat und 944 mehr als vor einem Jahr.
Die meisten neuen Stellenausschreibungen kamen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, der Zeitarbeit und dem freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich. Aber auch in anderen Branchen bot sich ein attraktives Angebot an offenen Stellen, insbesondere im Bereich Erziehung und Unterricht, im Handel, im verarbeitenden Gewerbe, im öffentlichen Dienst, im Baugewerbe, im Gastgewerbe, im Bereich Information und Kommunikation sowie im Logistikbereich.
Im Januar gingen im Regionalverband Saarbrücken 83 Kurzarbeitsanzeigen für 931 Beschäftigte ein. Der Agentur für Arbeit Saarland liegen inzwischen Daten über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis einschließlich August vor. Im Juli haben 3087 Menschen in 674 Betrieben tatsächlich kurzgearbeitet. Der Hochrechnung zufolge gab es im August Kurzarbeit für 2244 Beschäftigte in 578 Unternehmen.