Rassismus Afrikanischer Pfarrer verlässt nach Morddrohung Gemeinde
Speyer · Nach zahlreichen Anfeindungen verlässt Pfarrer Patrick Asomugha zum 20. April die Pfarrei in Queidersbach (Landkreis Kaiserslautern). „Die Sorge für den Schutz und die Gesundheit von Pfarrer Asomugha macht diesen Schritt unumgänglich“, sagte Generalvikar Andreas Sturm vom Bistum Speyer einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung zufolge.
„Es wäre unverantwortlich, Pfarrer Asomugha weiterhin der Bedrohung auszusetzen.“ Dem Bistum zufolge gab es seit Mitte 2019 immer wieder Anfeindungen gegen den Pfarrer aus Nigeria. Außer zwei Einbrüchen in das Pfarrhaus mit großem Sachschaden waren unter anderem die Reifen seines Autos zerstochen worden. Im März hinterließen Unbekannte auf dem Garagentor eine Morddrohung. Und zwei Tage später zertrümmerten Unbekannte zwei Glasflaschen vermutlich mit Alkohol vor der Tür des Pfarrhauses. Das Polizeipräsidium Westpfalz nimmt die Drohungen ernst. „Ereignisse in der Vergangenheit zeigen ja, dass bereits Straftaten begangen wurden“, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte in Kaiserslautern. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen.
„Es ist unklar, wer hinter den Anfeindungen steckt“, meinte ein Sprecher des Bistums Speyer. „Für uns steht die Fürsorge im Vordergrund.“ Pfarrer Asomugha erhalte im Sommer eine neue Aufgabe im Bistum. „Ich kann unter diesen Umständen meinen Aufgaben als Pfarrer in Queidersbach nicht mehr nachkommen“, sagte Pfarrer Asomugha, der die Pfarrei Heiliger Franz von Assisi seit August 2017 geleitet hatte. „Die Angriffe gegen meine Person machen es nahezu unmöglich, in Queidersbach ein normales Gemeindeleben zu führen“, erklärte der Pfarrer.