Wahlparty der Rechtspopulisten Saar-AfD zufrieden mit dem Ergebnis der Europawahl

Sulzbach · Als um kurz nach 18 Uhr die ersten Hochrechnungen zur Europawahl über die Bildschirme flimmern, bricht auf der Wahlparty der Saar-AfD im Sulzbacher Stadtteil Schnappach Jubel aus. Die Partei erreicht ersten Hochrechnungen zufolge 10,8 Prozent.

Das sind elf Sitze im Europaparlament. Schon kurz zuvor zeigten sich AfD-Landeschef Josef Dörr und sein Vize Rudolf Müller optimistisch. „Wir werden die 7,1 Prozent der Wahl 2014 deutlich übertreffen“, sagte Dörr. Damit sollte er Recht behalten. Mit dem vorläufigen Ergebnis sei er zufrieden, „auch wenn es natürlich besser sein könnte. Vielleicht schaffen wir noch die elf Prozent“. Er bestätigte das Argument des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag Alexander Gauland, dass es schwierig sei, sich in ein Parlament wählen zu lassen, das die Partei eigentlich abschaffen wolle. Für die CDU und die SPD gab es auf der AfD-Wahlparty hingegen nur höhnisches Gelächter.

Auf kommunaler Ebene war sich der AfD-Landesvorstand am Sonntagmittag sicher, dass die Partei in alle Gremien der 24 saarländischen Gemeinden und Städten, in denen sie Listen eingereicht hat, auch einziehen werde. Nur bei den Ortsräten werde es laut Dörr schwierig. Innerparteiliche Querelen wie nach der Wahl 2014 seien Vergangenheit, die Partei sei nun eine Einheit, sagte Dörr. Der Zuspruch der Wähler sei während des Wahlkampfes größer geworden. Etwas verhaltener zeigte sich Dörr am Mittag noch gegenüber der Frage, ob die AfD im Saarland wirklich einen Bürgermeister stellen könnte. „Allein eine Stichwahl wäre schon ein politischer Erfolg.“ Dem pflichtete Parteikollegin Laleh Hadjimohamadvali bei, Oberbürgermeisterkandidatin für Saarbrücken.

Zur Wahlparty kamen rund 30 Parteimitglieder. Landtagsabgeordneter Lutz Hecker war nicht vor Ort.

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