Keine Versammlung in Merzig-Wadern AfD-Saar lenkt im Streit mit Bundesvorstand ein
Saarbrücken · Die Landesspitze kam in letzter Minute der Forderung nach und sagte eine Versammlung des Kreisverbandes Merzig-Wadern ab.
Der AfD Landesvorstand hat eine Eskalation im Machtkampf mit der Bundespartei in letzter Minute verhindert. Die Spitze des Landesverbandes sagte eine für den vergangenen Freitagabend geplante Mitgliederversammlung des Kreisverbandes Merzig-Wadern mehrere Stunden vor Beginn des Treffens ab. Damit kommt er einer Aufforderung des AfD-Bundesvorstandes vom vergangenen Montag nach. Der Bundesvorstand hatte für den Fall, dass die Versammlung stattfindet, dem Landesvorstand damit gedroht, den Landesverband aufzulösen oder den Landesvorstand seines Amtes zu entheben. Er ist der Meinung, dass nur der Kreisvorstand zu einer solchen Versammlung einladen darf. Der Landesvorstand ist jedoch der Meinung, dass er dies ebenfalls darf, weil der Kreisvorstand angeblich nichts gearbeitet hätte und genügend Mitglieder die Versammlung, bei der ein neuer Kreisvorstand gewählt werden soll, beantragt hätten.
Man habe sich nicht der Gefahr aussetzen wollen, dass der Bundesvorstand die angedrohten Maßnahmen ergreift, sagte Landeschef Josef Dörr am Freitagnachmittag unserer Zeitung. Die Absage des Treffens bedeute allerdings nicht, dass die Saar-AfD die Argumentation des Bundesvorstand teilt. Vielmehr hätte die Bundesspitze mit ihrer Aufforderung den Mitgliedern des Kreisverbandes Merzig-Wadern das Recht genommen, eine Versammlung abzuhalten.
Da man die Räume in Weiskirchen reserviert habe, gab es am Freitagabend trotzdem ein Treffen. „Wir werden auf jeden Fall dort eine Versammlung haben – mit einem anderen Charakter. Das ist keine Mitgliederversammlung, sondern eine landesweite, informelle Informationsveranstaltung, bei der ich als Fraktionsvorsitzender aus dem Landtag berichte“, sagte Dörr. Wie es in Merzig-Wadern weitergehe, werde trotzdem ein wichtiges Thema sein. Irgendwann werde es definitiv auch eine Versammlung geben müssen, bei dem der Kreisvorstand neu gewählt werde. „Das kann bald sein, kann aber auch ein bisschen dauern.“
