Südwest-Derby Nach Hochrisiko-Spiel Saarbrücken gegen Waldhof – Polizei zieht Bilanz

Update | Saarbrücken · Die Drittliga-Partie FCS gegen Waldhof in Saarbrücken am heutigen Sonntag ist Geschichte. Nach dem Apfiff fuhren die Fans der unterlegenen Mannschaft aus Mannheim zügig heim. Die Polizei gab Straßen früher frei. Die aktuelle Lage.

Polizeieinsatz beim Spiel FCS gegen Waldhof Mannheim
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Polizeieinsatz beim Spiel FCS gegen Waldhof Mannheim

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Foto: BeckerBredel

Bereits Stunden vor Anpfiff der Begegnung zwischen dem 1. FC Saarbrücken und SV Waldhof Mannheim hat die Polizei in Saarbrücken damit begonnen, Straßen zu sperren. Das betraf das Umfeld des Ludwigsparkstadions, wie Stephan Laßotta vom Landespolizeipräsidium auf SZ-Anfrage am Sonntag, 2. April, mitteilt.

So riegelten Kollegen bereits um 10.30 Uhr die Camphauser Straße stadtauswärts hinter dem Abzweig nach Rußhütte bis zur Saarlandhalle ab. Vorerst blieb die Strecke von der A623 aus Neunkirchen in die Landeshauptstadt frei. „Wenn aber dort alle Parkplätze belegt sind, wird auch diese Strecke gesperrt. Dann geht es dort nur noch über die Johannisbrücke nach Saarbrücken“, kündigt der Polizeisprecher an.

Fußball und verkaufsoffener Sonntag in Saarbrücken

Geplant war, dass die Sperrungen und Umleitungen um 19 Uhr enden sollen. Das machte die Polizei davon abhängig, wie sich die Lage nach Ende der Partie sowie der Rückreise der Fans darstellt. Zudem war von 14 bis 18 Uhr auch verkaufsoffener Sonntag in der City.

Wie Laßotta sagt, rechneten seine Kollegen mit „zwischen 200 und 300 Problemfällen“, wie krawallbereite Fans im Polizeideutsch heißen. Zum Vergleich: Zu dem Fußball-Drittliga-Spiel waren nach Ermittler-Angaben bis zu 13 000 Besucher erwartet worden. Darunter sollten bis zu 2000 Schlachtenbummler sein, die für die Mannheimer Kicker zum Südwest-Derby anreisen.

Wie die Polizei Problemfans aus Mannheim in Saarbrücken empfing

Jene, die mit dem Zug anreisten, sollten bereits von Bundespolizisten begleitet werden. Am Hauptbahnhof in Saarbrücken angekommen, brachten Landespolizisten die Waldhof-Anhänger zum Stadion.

Waldhof-Fans seien vom Bahnhof aus zum Ludwigsberg eskortiert worden. Dabei habe es keine Zwischenfälle gegeben. Insgesamt sei die Lage in Saarbrücken bis 13.30 Uhr ruhig gewesen, wie Laßotta aus der Lagezentrale berichtet. Auch nach dem Anpfiff habe er keine Probleme registriert.

Wegen des gleichzeitig laufenden Verkaufssonntags habe es generell mehr Verkehr gegeben. Aber auch das habe sich im Rahmen gehalten. Anders als vor einem Jahr, als zusätzlich die Stadtautobahn (A620) gesperrt war und dies mit zu einem Verkehrschaos gesorgt hatte.

Nach Angaben des Polizeisprechers kamen etliche Fans auch mit dem Bus an. Bei mit dem Auto individuell hinzustoßenden Zuschauern habe die Polizei wenig Möglichkeiten der Kontrolle.

Direkt nach dem Abpfiff machten sich die angereisten Fans auf den Heimweg. Gegen 16.15 Uhr waren sie nach Laßottas Angaben noch auf dem Fuß-Tross zurück zum Bahnhof. Dabei wollte die Polizei sie abermals begleiten. „Bislang gab es keinerlei Zwischenfälle.“

Polizei gibt gesperrte Straßen früher als geplant frei

Gegen 17.30 Uhr die Nachricht: Alle Fans von außerhalb sind raus aus der Stadt. Nur noch die Unterstützer der heimischen Mannschaft seien in Saarbrücken unterwegs, um den Sieg zu feiern. Hierbei sei alles bis dahin ebenfalls ruhig verlaufen.

Wegen des reibungslosen Verlaufes habe die Polizei die Straße am Stadion bereits früher als geplant freigegeben. Kurz vor 17.30 Uhr rollte der Verkehr wieder. Vorsichtshalber war während der Abreise der Waldhof-Fans rund um den Bahnhof ebenfalls alles abgeriegelt worden. Dies sei mittlerweile genauso aufgehoben.

Unterdessen habe sich auf der Westspangenbrücke ein Rückstau nach dem Spielende gebildet. Dieser habe sich aufgelöst, berichtet Laßotta.

Verstärkung für Polizei aus mehreren Bundesländern

Weil die Partie wegen gewaltbereiter Fans auf beiden Seiten als Hochrisiko-Spiel eingestuft wurde, erhielt die Polizei im Saarland von Kollegen aus mehreren Bundesländern Unterstützung. Laßotta: „Sie kommen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg.“

Wie bei solchen Einsätzen an der Tagesordnung, lassen sich die Beamten aus ermittlungstaktischen Gründen ungern in die Karten gucken, wie viele Polizisten konkret daran beteiligt sind. Nur so viel lässt sich der Pressesprecher entlocken: „Es sind mehrere Hundertschaften am Start.“ Eine Hundertschaft zähle mehr als 100 Beamte.

Bei der Begegnung beider Mannschaften vor rund einem Jahr ebenfalls in Saarbrücken hatte es einige Ausschreitungen gegeben. Die Polizei zog aber dennoch eine recht positive Bilanz, da sich die Fälle im Rahmen gehalten haben sollen.

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