Spanische Grippe Als ein Virus totgeschwiegen wurde

Saarbrücken · Aus den USA breitete sich die Spanische Grippe 1918 bis nach Saarbrücken aus. Die Seuche rückt in Corona-Zeiten wieder ins Gedächtnis.

 Helferinnen des St. Louis Red Cross Motor Corps 1918 im Einsatz gegen die Spanische Grippe. In den USA hatte die Seuche ihren Ursprung.

Helferinnen des St. Louis Red Cross Motor Corps 1918 im Einsatz gegen die Spanische Grippe. In den USA hatte die Seuche ihren Ursprung.

Foto: dpa

Es ist auffällig, dass wir uns kaum erinnern. An die großen Pandemien der Menschheitsgeschichte. An die Spanische Grippe zum Beispiel, die gegen Ende des Ersten Weltkrieges ausbrach. Gut, unser Seuchen-Kollektivgedächtnis weiß – Undank an Corona – dass das Virus ab 1918 eine weltweite Massenerkrankung auslöste, die weltweit mehr als 50 Millionen Opfer forderte. In Deutschland tötete sie etwa 430 000 Menschen. Die Risikogruppen damals: Babys und Kleinkinder unter fünf Jahren; dazu ältere, damals ausgemergelte Menschen zwischen 70 und 74 Jahren – vor allem aber viele 20- bis 40-Jährige. Hauptsächlich Frauen. Der Erste Weltkrieg forderte etwa 17 Millionen Menschenleben.