Fotoausstellungen 1000 Bilder zum Thema Pop in Saarbrücken

Saarbrücken · Verteilt über die ganze Stadt befassen sich 40 Ausstellungen mit den unterschiedlichsten Spielarten desselben Phänomens.

 Der Fotograf mit dem Pseudonym Layoutist vor einigen seiner Schwarzweiß-Porträts im  Club „Sektor Heimat“.

Der Fotograf mit dem Pseudonym Layoutist vor einigen seiner Schwarzweiß-Porträts im Club „Sektor Heimat“.

Foto: Sebastian Dingler

Wie Pilze schießen derzeit neue Pictures-of-Pop-Ausstellungen in Saarbrücken aus dem Boden. Insgesamt sind es 1000 Bilder in 40 Ausstellungen, also eine monumentale Schau unter dem Motto Pop. Der Begriff Pop steht ja irgendwie für alles, und so kommen bei Pictures of Pop ganz verschiedene Künstler unter einen Hut.

Da ist zum Beispiel Sascha Markus, der unter dem Namen „Der Flaneur“ einen Blog auf www.der-flaneur.rocks mit Fotografien und wöchentlichen Kulturterminen betreibt. Seine Posts leitet er ein mit: „Details, die einem auf der Straße auffallen, die man auf den ersten Blick nicht sieht.“

Das kann eine an den Laternenpfahl geklebte Rose sein oder ein weggeworfener Lutscher, über den sich Ameisen hermachen.

Diese Bilder zeigt der Saarbrücker in der Nauwieser Szenekneipe Kur­zes Eck, die täglich um 20 Uhr öffnet. Da nicht viel Ausstellungsfläche im Eck zur Verfügung steht, wechseln die Bilder von Sascha Markus nach jedem Live-Konzert.

Zur gut besuchten Vernissage war leider die geplante Band ausgefallen, und so spielte das Duo Thrill of Joy, das knapp eine Woche später bei der nächsten Ausstellungseröffnung schon wieder am Start war: Im düster beleuchteten Club „Sektor Heimat“ am Osthafen zeigte „Layoutist“ seine ungeschminkten Schwarzweiß-Porträts.

 Dieses Porträt stammt vom Fotografen mit dem Pseudonym Layoutist – und zeigt „Freaky Jörn“.

Dieses Porträt stammt vom Fotografen mit dem Pseudonym Layoutist – und zeigt „Freaky Jörn“.

Foto: Fotolayoutist

Seinen richtigen Namen wollte der Fotograf nicht nennen, das Wortspiel erklärte er aber: Den Namen ergibt sich aus den Begriffen Layouter (diesen Beruf übt er aus) und Autist (so wirkt er aber gar nicht).

Die Serie der roh und direkt wirkenden Porträts habe sich daraus ergeben, dass er als in der Werbung Tätiger die extrem gut ausgeleuchteten und top geschminkten Gesichter nicht mehr sehen konnte. Die Bilder nahm er bei Veranstaltungen auf, die er zuvor auf Facebook angekündigt hatte.

„Da sind Leute dabei, die ich gar nicht kenne – die kamen nur dafür und sind wieder verschwunden.“ Aber einige bekannte Gesichter sind dabei, wie etwa Powerwolf-Keyboarder Falk Maria Schlegel (eine weitere Pictures-of-Pop-Ausstellung in der Galerie Neuheisel ist nur seiner Band gewidmet) oder der Radiomoderator Freaky Jörn.

Technisch gesehen seien die Fotos mit einem „ganz simplen Set“ entstanden, immer mit derselben Beleuchtung und den gleichen Kameraeinstellungen. Gerade im roten Schummerlicht des „Sektors Heimat“ entfalten die Porträts eine gespenstische Wirkung – Ausstellungsraum und Fotos passen hier hervorragend zueinander. Die Öffnungszeiten der bis 6. Oktober laufenden Ausstellung sind höchst unterschiedlich; sie stehen auf der Seite pop.poprat-saarland.de. Zur Pictures-of-Pop-Ausstellung kam Layoutist, weil er schon von Anfang an im Beirat des Poprats sitzt.

 Eine Impression aus der Schau „Einblicke in Monochrome“. 

Eine Impression aus der Schau „Einblicke in Monochrome“. 

Foto: Lukas Pell

Leider nur eine Woche lief im Garelly-Haus die Doppelausstellung „Einblicke in Monochrom“ mit Schwarzweißbildern von Lukas Pell und „Zehn Jahre Popscene“ mit Titelfotos des gleichnamigen Magazins. Pell erstellt eindrucksvolle Schnappschüsse aus den Subkulturen, in denen er sich bewegt: zum einen als Fan des 1. FC Saarbrücken, der auch zu Auswärtsspielen mitfährt, und zum anderen als Besucher von Hiphop-Konzerten oder Drum-’n’-Bass-Partys.

 Der FCS- und HipHop-Fan Lukas Pell im Garelly-Haus vor einer Wand, an der einige seiner Schnappschüsse hängen.

Der FCS- und HipHop-Fan Lukas Pell im Garelly-Haus vor einer Wand, an der einige seiner Schnappschüsse hängen.

Foto: Sebastian Dingler

Der gelernte Bürokaufmann fotografiert nur als Hobby und auch erst seit drei Jahren. Aber dadurch, dass er die Kamera immer dabeihat und ein Gespür für die Situation besitzt, haben seine Bilder große Ausdruckskraft.

Auf Erotik setzt die Ausstellung von Thomas Quinten und Elena F. Barba im Café Pikant – kein Wunder, werden dort ja schließlich auch Dessous und Sexspielzeuge verkauft. Beide Fotokünstler sind im Poprat und stellen im Pikant zum zweiten Mal aus. „Pin it up“ nennt sich die Ausstellung, die viel Haut und Dessous zeigt, aber auch auf die fünfziger Jahre, die große Zeit der Pin-up-Girls, anspielt. Das Pikant ist von Mittwoch bis Samstag von 12 bis 22 Uhr sowie sonntags von 15 bis 21 Uhr geöffnet.

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