Saarbrücken meistert Glätte und Kälte

Saarbrücken. Vor allem am Sonntag haben glatte Straßen und Gehwege Saarbrücken im eisernen Griff gehalten. Größere Probleme gab es jedoch nicht - die Stadt ist am Wochenende gut auf die Kälte eingestellt gewesen. Besonders der Streudienst des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) hatte alle Hände voll zu tun

 Am Sonntagabend war der St. Johanner Markt größtenteils vereist. Dieser Musiker hatte trotz der Minustemperaturen Spaß am Akkordeonspielen. Foto: Oliver Dietze

Am Sonntagabend war der St. Johanner Markt größtenteils vereist. Dieser Musiker hatte trotz der Minustemperaturen Spaß am Akkordeonspielen. Foto: Oliver Dietze

Saarbrücken. Vor allem am Sonntag haben glatte Straßen und Gehwege Saarbrücken im eisernen Griff gehalten. Größere Probleme gab es jedoch nicht - die Stadt ist am Wochenende gut auf die Kälte eingestellt gewesen.Besonders der Streudienst des Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetriebes (ZKE) hatte alle Hände voll zu tun. Rund 200 Mitarbeiter sind seiteiner Woche im Kampf gegen Eis und Schnee im Einsatz. Jedoch können die Streufahrzeuge nicht alle Straßen gleichzeitig bedienen, die der Streupflicht unterliegen. Wichtige Verkehrsknotenpunkte werden zuerst gestreut. Auch Zufahrten zu Krankenhäusern haben Priorität. Für Fußgängerüberwege, Treppen, Brücken sowie Haltestellen von Bus und Bahn ist der ZKE ebenso zuständig. Abstriche müssen jedoch gemacht werden: "In vielen Straßen erfolgt kein Winterdienst durch die öffentliche Hand, das wäre weder finanziell noch personell leistbar", sagt Judith Pirrot, Pressesprecherin des ZKE. Seit vergangenem Dienstag hat der ZKE rund 610 Tonnen Salz auf Saarbrückens Straßen gestreut - davon allein 180 Tonnen am Sonntag. Knapp wird das Streugut aber nicht: Im Lager befinden sich noch 1400 Tonnen, weitere Lieferungen kommen diese Woche dazu.

Schwierig ist oftmals die Müllentsorgung. Wie bereits in der vergangenen Woche kündigte der ZKE gestern an, die Tonnen nicht überall pünktlich leeren zu können. Die Müllwerker haben Probleme mit nicht geräumten Gehwegen, Hinterhöfen und Treppen. Diese von Eis und Schnee zu befreien, ist Aufgabe der Anlieger. Der zuständige ZKE-Bereichsleiter Klaus Faßbender erklärt: "Die Mitarbeiter sind angewiesen, möglichst viele Gefäße zu leeren, jedoch nicht dort, wo sie ihre Gesundheit gefährden."

Sind am Sonntag noch einige Busse ausgefallen, so hatte sich die Lage gestern bereits entspannt. Zwar kam es morgens ebenfalls zu Verspätungen, und Ensheim sowie der Bornshübel in Bischmisheim konnten nicht angefahren werden. Ab elf Uhr vormittags fuhren nach Angaben der Saarbahn jedoch wieder alle Busse und Bahnen pünktlich.

Auch im Straßenverkehr ging es glimpflich zur Sache. Gestern habe es in Saarbrücken bis 14 Uhr zehn Autounfälle mit zwei Leichtverletzten gegeben, sagte Theodor Besse, Chef der Polizei-Lagezentrale des Saarlandes. Auch am Wochenende war die Situation normal geblieben. "Die Zahl der Unfälle war nicht ungewöhnlich hoch", so Besse. "Die meisten Bürger haben sich am Sonntag dazu entschieden, zu Fuß zu gehen."

Dies war in den Krankenhäusern zu merken: Dorthin kamen deutlich mehr Menschen, die gestürzt waren und sich verletzt hatten. "Es waren vor allem junge Leute, die beim Heimweg von der Disco einfach nicht mit der Glätte gerechnet hatten", sagte Irmtraut Müller-Hippchen vom Klinikum auf dem Winterberg. Dabei zogen sie sich Brüche an Hand- und Sprunggelenken zu. Auch im Caritas-Klinikum auf dem Rastpfuhl ließen sich mehr Leute wegen Verletzungen durch Stürze behandeln. "Es war aber noch alles im grünen Bereich", sagte Pressesprecherin Susanne Moll.

 Auf der Alten Brücke ist am Sonntag für Fußgänger geräumt worden. Wer hinüberging, hat trotzdem gut daran getan, nah am Geländer zu bleiben. Foto: Becker&Bredel

Auf der Alten Brücke ist am Sonntag für Fußgänger geräumt worden. Wer hinüberging, hat trotzdem gut daran getan, nah am Geländer zu bleiben. Foto: Becker&Bredel

Der Appetit musste am kalten Wochenende nicht leiden. Der "Essen auf Rädern"-Dienst der Stiftung Saarbrücker Altenwohnstift kam zwar teilweise später. "Wir konnten aber alle Bezieher versorgen", sagte Astrid Koch aus dem Vorstand.

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