Saarbrücken hat keinen Platz für Baseballer

Saarbrücken. Große Hoffnungen hatten die rund 150 Mitglieder der beiden Saarbrücker Baseball-Vereine River Bandits und Blues in das Projekt Baseballfeld in Burbach gesetzt. Das sollte nach ihren Wünschen in direkter Nachbarschaft des Saarwiesenstadions und der Schleuse entstehen. Die Hoffnungen werden enttäuscht

Saarbrücken. Große Hoffnungen hatten die rund 150 Mitglieder der beiden Saarbrücker Baseball-Vereine River Bandits und Blues in das Projekt Baseballfeld in Burbach gesetzt. Das sollte nach ihren Wünschen in direkter Nachbarschaft des Saarwiesenstadions und der Schleuse entstehen. Die Hoffnungen werden enttäuscht. Das knapp 20 000 Quadratmeter große Spielfeld würde zwar gerade so auf das Gelände passen, ansonsten sprechen aber allerhand Gründe gegen ein solches Sportfeld, wie diese Woche im Umweltausschuss des Stadtrates deutlich wurde. Der Ausschussvorsitzende, Umweltdezernent Kajo Breuer, berichtete von einer Sitzung des Sportausschusses, in der er den erkrankten Sportdezernenten Harald Schindel vertreten hatte: "Da hatte ich den Eindruck, dass die Ausschussmitglieder glaubten, das ginge schon irgendwie, wenn man denn nur wolle."Christdemokrat Rudolf Kraus sähe die Baseballer zum Beispiel gern auf dem geplanten Feld: "Was für die Fußballer direkt nebenan möglich ist, muss doch auch für die Baseballer möglich sein." Dem ist aber offenbar nicht so, Breuer hält es sowohl aus ökologischen als auch aus planungsrechtlichen Gründen für unmöglich, das Baseball-Projekt auf den Burbacher Saarwiesen umzusetzen.

Im rechtskräftigen Flächennutzungsplan sei der Bereich als "Parkanlage" ausgewiesen, ebenso im Landschaftsplan, der diese Fläche außerdem auch noch als Bereich zur "Sicherung der Auen, des Klimas und des Hochwasserschutzes" festsetzt.

Außerdem beruft sich Breuer darauf, dass es im Stadtteil zu wenige Freiräume gebe. Das geplante Baseball-Spielfeld dürfte deshalb auch in der Öffentlichkeit auf Widerstand stoßen. Zugunsten einer Minderheit würde eine große Fläche der Allgemeinheit als Erholungsraum entzogen, damit würde auch der Zielvorgabe des Planfeststellungsbeschlusses widersprochen, begründet das Umweltamt in seiner Vorlage. Also muss die Suche nach einem passenden Platz für ein Baseballfeld, die sich nun schon über Jahre hinzieht, wohl noch länger dauern. Die liberale Stadtverordnete Jessica Zeyer gab zu, selbst gern Baseball zu spielen. Ein wenig enttäuscht meinte sie: "Baseball macht Spaß, aber nicht an dieser Stelle, wenn man weiß, was man alles kaputtmachen kann." al

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