Saarbrücken feiert den ICE

Saarbrücken. Was die Unterhaltungskünstler Sasha, Patricia Kaas, Roger Cicero und Nena nun genau mit der Bahn zu tun haben, warum ausgerechnet sie verpflichtet wurden, um die Hochgeschwindigkeits-Verbindung zwischen Saarbrücken und Paris zu besingen, das kann beim Unternehmen Deutsche Bahn keiner so richtig erklären

 Der Bahnhof ist noch nicht fertig, deshalb wird hier in der Reichsstraße gefeiert. Foto: Becker & Bredel

Der Bahnhof ist noch nicht fertig, deshalb wird hier in der Reichsstraße gefeiert. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Was die Unterhaltungskünstler Sasha, Patricia Kaas, Roger Cicero und Nena nun genau mit der Bahn zu tun haben, warum ausgerechnet sie verpflichtet wurden, um die Hochgeschwindigkeits-Verbindung zwischen Saarbrücken und Paris zu besingen, das kann beim Unternehmen Deutsche Bahn keiner so richtig erklären. Das seien halt sehr beliebte Interpreten, genau wie die Bahn ein sehr beliebtes Verkehrsmittel sei, hat kürzlich ein Unternehmenssprecher kombiniert. Das Programm wurde wohl in der Konzernzentrale in Frankfurt zusammengestellt. Sei's drum, den Verantwortlichen in Saarbrücken ist vor allem wichtig, dass dieser Schnellzug überhaupt kommt und der Landeshauptstadt und ihren Bewohnern und Gästen "Standortvorteile" bringt. 15 Jahre dauerte die Verwirklichung des Vorhabens. Am Sonntag tritt der offizielle Fahrplan in Kraft, und dann kommen auch besagte Stars und singen, sei es live oder im halben Playback. Auf jeden Fall ohne Eintritt. Jeweils mehrere tausend Besucher, bis zu 6000 an einem Tag, werden an diesem Samstag und Sonntag erwartet.Das "große DB-Fest" wird auf der Bühne in der Saarbrücker Reichsstraße gefeiert (zum genauen Programmablauf siehe Seite A 3).

Weil der zum Zug gehörende Bahnhof noch nicht fertig ist, muss das Ereignis ausgelagert werden, 200 Meter Luftlinie etwa. Es ist zwar nicht verboten, andererseits aber auch nicht vorgesehen, dass die Leute sich in großer Zahl auf dem (noch nicht fertigen) Bahnsteig den Zug angucken. Es sei ja auch, wie der Konzernbevollmächtigte Gerhard Schinner gestern auf einer Pressekonferenz sagte, ein "ganz normaler" ICE.

Eisenbahnfreunde werden sich erinnern, dass früher mit Blumen geschmückte Lokomotiven einfuhren, Kinder Gedichte aufsagten und Blasmusik spielte, wenn neue Eisenbahnlinien in Betrieb genommen wurden. Heutzutage werden solche Ereignisse "moderner" begangen. Was erhalten geblieben ist, sind Begrüßungs-, Eröffnungs- und Dankesreden von Persönlichkeiten, die sich um den Ausbau verdient gemacht haben.

Eisenbahn-Chef Hartmut Mehdorn wird nicht kommen. Ihn vertritt Bahn-Vorstand Karl-Friedrich Rausch, sprechen werden auch die Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Ministerpräsident Peter Müller. Es moderiert Ulla Kock am Brink.

In Kürze

Der erste ICE nach Paris wird an diesem Sonntag, 10. Juni, um 10.48 Uhr abfahren, um 11.01 Uhr ist er in Forbach, um 12.41 Uhr in Paris. Ein weiterer Zug geht um 13.21 Uhr, ein Dritter um 19.16 Uhr. Züge aus Paris treffen ein um 8.42 Uhr, 16.33 Uhr und 20.47 Uhr. Die Bahnsteige sind die aneinanderliegenden mit den Nummern 5/12. Die Fahrt nach Paris kostet in der 2. Klasse 62 Euro, in der 1. Klasse 109 Euro; Ermäßigungen und Sondertarife sind zu erfragen. wp

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