Saarbrücken. Oft wird darüber lamentiert, dass lokale Bands hierzulande zu wenige Möglichkeiten geboten werden, ihr Können zur Schau zu stellen. Zu Recht. Umso erfreulicher ist es daher, dass am Samstag gleich drei saarländische Rockbands im "Devil's Place" aufspielen durften. Und das auch noch vor vollem Haus. Der Abend stand unter dem Motto "Devil's Place Rock Action ohne Mogwai", in Anlehnung an das Label Rock Action, das von der Band Mogwai gegründet wurde und bei den Musikern von Die Nerven, Karcher und Mental Tearing After 9 anscheinend hohe Wertschätzung genießt. Zumal der Begriff "Rock Action" treffend ist für das, was sie am Samstag auf der Bühne des "Devil's Place" darboten. Los ging es mit Die Nerven, die ganz und gar nicht nervten. Ihr frischer, rotziger, auch mal krachiger Post-Punk hatte viel Groove und auch eine angenehme Monotonie. Für ihr erst drittes Konzert beachtlich souverän. Schlagzeuger Roger Rückenmark war dermaßen konzentriert, das man Angst hatte, er würde sich vor Angespanntheit die Lippe blutig beißen. Blut floss tatsächlich noch, das aber erst bei Karcher: Deren neuer zweiter Gitarrist hatte sich den Finger an einer Saite aufgerissen. Dennoch spielte er unermüdlich weiter. Ebenso wie der Rest des Noiserock-Quintetts, das nach anderthalb Jahren sein Bühnen-Comeback in neuer Besetzung hatte. Karcher ist jetzt ein Team von fünf. Und das zugleich die Fertigstellung seines neuen Albums "Enduro" feierte. Den Rock-Abend rundeten die ebenso souveränen wie sympathischen Mental Tearing After 9 ab. Man wünscht sich weitere Konzerte wie dieses in Saarbrücken und Umgebung. kfb