Halbjahres-Zahlen Schlechte Aussichten – ZF verdient weniger und stellt Investitionen auf den Prüfstand

Friedrichshafen/Saarbrücken · Beim Autozulieferer ZF, der tausende in Saarbrücken beschäftigt, läuft das Geschäft in diesem Jahr nicht rund. Investitionen könnten zurückgestellt werden.

 Schwierige Wirtschaftslage schlägt sich auch bei ZF durch (Symbolbild).

Schwierige Wirtschaftslage schlägt sich auch bei ZF durch (Symbolbild).

Foto: dpa/Felix Kästle

Durchwachsene Nachrichten für die rund 10 000 ZF-Beschäftigten im Saarland aus der Zentrale des Automobilzulieferers in Friedrichshafen. Das Geschäftsjahr läuft nicht so, wie erwartet. Und auch die Aussichten für den Rest des Jahres werden angepasst. Unter Umständen werden auch Investitionen zurückgestellt. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Vor allem die teils deutlich geringeren Pkw-Verkaufszahlen in allen großen Weltmärkten – besonders in China – hätten im ersten Halbjahr 2019 das Umsatzwachstum von ZF gebremst. Das Ergebnis sei aber auch durch mehr Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sowie der Aufbau neuer Standorte insbesondere für Elektroantriebe gemindert worden.

Wirtschaftlich schwieriges Umfeld

Konkret hat ZF nach eigenen Angaben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Umsatz von rund 18,4 Milliarden Euro erzielt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) belief sich auf rund 650 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr rechne man nun mit einem Umsatz zwischen 36 und 37 Milliarden Euro und einer bereinigten Ebit-Marge zwischen vier und fünf Prozent, hieß es.

Von der derzeit „schwierigen weltwirtschaftlichen Situation“ könne sich ZF nicht entkoppeln, sagte ZF-Vorstandschef Wolf-Henning Scheider. Wegen der schrumpfenden Automobilmärkte liege man „deutlich unter unseren Planungen“. Das gelte trotz der Großaufträge für das hybridfähige Pkw-Automatgetriebe und die nun beginnende Lieferung des Elektroantriebs für ein in Großserie gefertigtes Fahrzeug der Oberklasse. Letzteres zeige aber, dass die Strategie und der technologieoffene Ansatz von ZF richtig seien.

Investitionen auf dem Prüfstand

ZF-Finanzvorstand Konstantin Sauer versicherte, ZF werde unverändert in „zukunftsgerichtete Technologien wie Elektromobilität und autonomes Fahren investieren“. Wo sich indes konjunkturell bedingte Rückgänge zeigten, werde das Unternehmen Investitionen in bestehende Geschäftsfelder zurückstellen oder reduzieren.

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