Schlechte Nachrichten für den Standort Wasserstoff-Gelder gehen an Schaeffler-Homburg vorbei

Homburg/Herzogenaurach · Von Schaeffler für den Standort Homburg geplante Investitionen bleiben nun wohl doch aus. Wie die IG Metall berichtet, hatte der Automobilzulieferer in einem Strategiepapier ursprünglich erwogen, 10,5 Millionen Euro in die Fertigung von Wasserstoff-Brennstoffzellen in Homburg zu investieren.

Wasserstoff-Investition von Schaeffler geht nach Bayern statt Homburg
Foto: BeckerBredel

Dieses Geld soll nun aber wohl in die bayerischen Standorte des Konzerns fließen, sagt Ralf Reinstädtler, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Homburg-Saarpfalz.

Dass sich Homburg überhaupt ins Gespräch für entsprechende Investitionen gebracht habe, sei darin begründet, dass sich einzelne Techniker vor Ort eigenständig mit der Technologie befasst hätten, sagt Reinstädtler. „Damals war die mobile Brennstoffzelle noch gar kein Thema bei Schaeffler.“ Durch das erarbeitete Know-how habe Homburg nun aber „die Nase vorn bei der Brennstoffzelle“. Dass sich Schaeffler dennoch von seinen Plänen verabschiedet hat und jetzt Bayern favorisiert, liege wohl daran, dass die dortige Landesregierung Infrastruktur-Investitionen versprochen habe, vermutet Reinstädtler. „Für uns ist das Thema jedenfalls noch nicht erledigt“, sagt er.

Zwar erwartet der Gewerkschafter keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Homburger Arbeitsplätze. „Aber 80 Prozent der Jobs hängen dort am Verbrenner.“ Durch die Klimaziele der EU habe dieser aber wohl keine langfristige Perspektive, sagt Reinstädtler. „Da stellt sich schon die Frage, womit die Leute dann beschäftigt werden sollen.“

Neben dem Wasserstoff erwartet Schaeffler auch bei der reinen E-Mobilität Zuwächse. „Ab 2022 rechnen wir mit jährlichen Aufträgen in der Größenordnung von zwei bis 2,5 Milliarden Euro“, sagte Matthias Zink, Schaeffler-Vorstand Automotive Technologies, der Zeitschrift Automobilwoche. Zuletzt hatte der Konzern für den Bereich 1,5 bis zwei Milliarden Euro pro Jahr in Aussicht gestellt. Zink berichtet von einem „namhaften deutschen Fahrzeughersteller“ als neuem Kunden für E-Motoren sowie Achsantriebe.

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