Walk of Steel Marsch der Hoffnung nach Brüssel

Brüssel · Stahlkocher aus dem Saarland wollen mehr Unterstützung für den klimaneutralen Umbau der Branche. Dafür haben sie sich zu Fuß zur Europäischen Kommission aufgemacht.

 350 Kilometer liegen hinter ihnen: Die saarländischen Stahlarbeiter sind in Brüssel angekommen. Die geplante Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall wurde wegen des Sturms „Sabine“ kurzfristig abgesagt.

350 Kilometer liegen hinter ihnen: Die saarländischen Stahlarbeiter sind in Brüssel angekommen. Die geplante Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall wurde wegen des Sturms „Sabine“ kurzfristig abgesagt.

Foto: Walk of Steel/Susanne Heintz

Zehn Tage waren die gut 50 Stahlarbeiter unterwegs. Am Montag erreichten die Männer und Frauen aus Völklingen ihr Ziel: Brüssel. „Walk of Steel“ wurde das Projekt etwas beschönigend genannt. Dabei war es die Angst vor dem Verlust ihrer Jobs, vor der Zukunft der Stahlbranche in Deutschland, die sie antrieb. „Die Beschäftigten dürfen nicht auf der Strecke bleiben“, hatte Stephan Ahr, Betriebsratsvorsitzender bei Saarstahl gesagt, als die Arbeitnehmer starteten. Ihre Forderungen übergaben sie gestern Frans Timmermans, dem Vizepräsidenten der Europäischen Kommission, der zugleich für das große Projekt zuständig ist, das den Menschen vor Ort so viele Sorgen bereitet: der Green Deal, die Umstellung der Wirtschaft auf eine klimaneutrale Produktion. Denn die Befürchtungen sind groß, dass bei dieser Transformation die Arbeitnehmer unter die Räder kommen. Timmermans habe, sagte ein Sprecher nach dem Treffen gegenüber unserer Zeitung, deutlich gemacht, dass man keine Zeit zu verlieren habe, um in saubere Lösungen für den Stahlsektor zu investieren. Denn die Branche solle eine weltweit führende Rolle übernehmen und die Herausforderung in eine Chance für Europa verwandeln und dabei niemanden zurücklassen, so der Sprecher weiter.