Luxemburg interessiert sich für die VSE Etienne Schneider wirbt erneut um die VSE

Saarbrücken · Der luxemburgische Vize-Premier und Wirtschaftsminister Etienne Schneider hat erneut dafür geworben, dass sich der Luxemburger Energieversorger Encevo an der saarländischen VSE beteiligten soll. Sowohl die luxemburgische Encevo als auch die VSE seien „auf Dauer zu klein, um die energiepolitischen Herausforderungen der Zukunft alleine zu meistern“, sagte Schneider am Mittwochabend auf einem Empfang in Saarbrücken.

 Luxemburgs Wirtschaftsminister Etienne Schneider ist für eine Encevo-Beteiligung an der VSE.

Luxemburgs Wirtschaftsminister Etienne Schneider ist für eine Encevo-Beteiligung an der VSE.

Foto: BeckerBredel

Im Gegenzug könne das Saarland Anteile an Encevo erhalten. Der Konzern ist bereits mit dem Energieunternehmen Enovos und dem Netzbetreiber Creos an der Saar engagiert. Der Staat und die Stadt Luxemburg sowie die Post des Großherzogtums halten über 48 Prozent an Encevo.

Anlass von Schneiders erneutem Vorstoß ist der diese Woche erteilte Segen des Bundeskartellamts, dass die Energieriesen Eon und RWE den Essener Innogy-Konzern unter sich aufteilen dürfen (wir berichteten). Innogy wiederum hält mit 50 Prozent und einer Aktie die Mehrheit an der VSE. Dieses Aktienpaket soll künftig von Eon übernommen werden. Was der Versorgungskonzern damit vorhat, ist offen. Schneider räumte allerdings auch ein, dass er als Wirtschaftsminister in der neuen Regierung nicht mehr die Ressortverantwortung für den Energiebereich hat.

Schneider begrüßte auch die von Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) angestoßene Luxemburg-Strategie. Viel Potenzial sieht er im gemeinsamen Testfeld zum autonomen Fahren. Dort soll erforscht werden, welche Hindernisse zu bewältigen sind, wenn selbsttätig fahrende Autos unterwegs sind und diese eine Landesgrenze passieren. Allerdings wünscht sich Schneider auch einen Vorstoß des Saarlandes in Berlin, wenn es um die steuer- und sozialrechtliche Anerkennung eines Home-Office-Arbeitsplatzes geht, den ein Saarländer als Angestellter eines Luxemburger Betriebes zu Hause eingerichtet hat. Ein Arbeitnehmer soll dann steuer- und sozialrechtlich so gestellt werden, als wenn sein Schreibtisch im Großherzogtum steht. Derzeit unterliegt er ab dem 22. Arbeitstag deutschem Steuer- und Sozialrecht. Schneider will so Pendlerströme eindämmen. Eine Einigung sei wesentlich billiger als eine neue Straße oder Zugstrecke. In Luxemburg sind 180 000 Einpendler beschäftigt, 47 000 davon kommen aus Deutschland.

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