Saar-Stahlindustrie vor bisher größtem Umbau Großer Umbau der Saar-Stahlindustrie beginnt

Völklingen/Dillingen · Die Saar-Hütten rechnen 2019 mit Verlusten. Jetzt werden 1500 Stellen abgebaut und 1000 weitere ausgelagert.

Ernste Minen: Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Dillinger Hütte und Saarstahl (links) und Technik-Vorstand Martin Baues.

Ernste Minen: Tim Hartmann, Vorstandsvorsitzender von Dillinger Hütte und Saarstahl (links) und Technik-Vorstand Martin Baues.

Foto: Oliver Dietze

Es herrscht Fassungslosigkeit in weiten Teilen der Belegschaften der Dillinger Hütte und von Saarstahl. Was am Freitagmittag vom Vorstand verkündet wurde, hat es noch nie gegeben in der über 400-jährigen Geschichte der saarländischen Stahlindustrie. Dass etwas kommen würde, war nahezu allen klar. Zumal der Vorstandsvorsitzende der Dillinger Hütte und von Saarstahl, Tim Hartmann, schon im Dezember 2018 geäußert hatte: „2019 geht es um die Wurst. Da kommt es zum Schwur. Da geht es ums Überleben.“ Schon damals hatte sich die strukturelle Krise in der europäischen Stahlbranche abgezeichnet. Doch die jetzt zu spürende Dimension verblüfft selbst hartgesottene Insider. Die saarländische Stahlindustrie wird komplett neu aufgestellt. Denn schon das Jahr 2019 werde man, heißt es nun, mit Verlusten abschließen, nachdem 2018 noch Gewinne eingefahren wurden. Und es gibt in diesem Erneuerungsprozess keinerlei Tabus für die rund 10 900 Beschäftigten, die unter dem Dach der Stahl Holding Saar GmbH bei der Dillinger Hütte und Saarstahl arbeiten. Schon im Januar 2020 beginnt das neue Zeitalter.