Nach Angebot der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie IG Metall Mitte droht mit Warnstreiks

Nachdem auch die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ohne Ergebnis blieb, verschärft die Gewerkschaft den Ton.

Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie: Warnstreiks drohen
Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Für die rund 380 000 Mitarbeiter der Metall- und Elektroindustrie im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Hessen ist auch die dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie hatten zwar ein Angebot vorgelegt. Es sieht eine Nullrunde für das laufende Jahr, für das erste Halbjahr 2022 eine Einmalzahlung und für das zweite Halbjahr eine Tabellenerhöhung der Tariflöhne vor. Für die Gewerkschaft IG Metall ist das Angebot aber „völlig unzureichend“. Die Arbeitgeberseite bewege „sich lediglich in Trippelschritten in Richtung Zukunft“, sagte Jörg Köhlinger, IG-Metall-Verhandlungsführer und Leiter des Bezirks MItte. „Eine letzte Chance noch vor Ende der Friedenspflicht zu einem Ergebnis zu kommen, ist durch eine derartige Langsamkeit vertan worden.“ Er kündigte daher für den 1. März Aktionen an.

„Die Wirtschaftslage ist weiterhin unsicher. Wir sehen für 2021 keinen Verteilungsspielraum“, teilte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Johannes Heger, mit. Das vorgelegte Angebot lasse den Unternehmen Zeit, um der negativen Entwicklung bei Produktivität und Umsatz entgegenzuwirken.

Die IG Metall fordert unter anderem ein Volumen von vier Prozent mehr Geld für zwölf Monate, das zur Sicherung von Beschäftigung und Einkommensstärkung eingesetzt werden soll. Der Forderung nach einem Teillohnausgleich bei einer kürzeren Arbeitszeit, erteilten die Arbeitgeber eine klare Absage. „Das Modell ‚Mehr Geld für weniger Arbeit‘ ist das Gegenteil von Beschäftigungssicherung“, sagte Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar). Dadurch würden die Arbeitskosten weiter erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit verringert.

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