Überraschender Wechsel an der Spitze der saarländischen Stahlindustrie muss. Tim Hartmann muss seinen Hut nehmen. Das Kuratorium der Montan-Stiftung hat heute beschlossen, sich vom Vorstandsvorsitzenden von Saarstahl und Dillinger Hütte zu trennen, wie es aus Unternehmenskreisen hieß. Grund soll eine unterschiedlichen Auffassung über die weitere Strategie sein, die verlustreichen Unternehmen auf Vordermann zu bringen. Hartmann steht seit gut zwei Jahren an der Spitze der beiden Stahlunternehmen und der Stahl-Holding Saar. Er verantwortet maßgeblich das harte Sparprogramm, wonach 1500 Stellen abgebaut und 1000 weiter ausgelagert werden sollen. Über die Umsetzung gibt es viele Auseinandersetzungen mit Betriebsräten und Gewerkschaft IG Metall. Hartmanns Nachfolger soll Karl-Ulrich Köhler werden.

Am 1. Januar soll er den neuen Posten übernehmen. Köhler ist Mitglied im Kuratorium und kennt daher die beiden saarländischen Unternehmen. Er ist ein erfahrener Manager der Stahlbranche. Er leitete von 2001 bis 2009 die Stahlsparte von Thyssen-Krupp, war dann beim indischen Stahlriesen Tata und ist seit mehr als vier Jahren Vorstandschef bei Rittal, einem Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung und Klimatisierung.