Tarifstreit Verhandlung vertagt – Busfahrer im Saarland streiken weiter

Saarbrücken · Bis zum späten Dienstagabend hielten die Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und der Gewerkschaft Verdi in Neunkirchen an. Bereits am Nachmittag hatte Verdi-Sprecher Dennis Dacke die lange Dauer der Gespräche als „gutes Zeichen“ gedeutet, schließlich saßen beide Parteien bereits ab 10.30 Uhr am Verhandlungstisch.

 In der dritten Woche streiken die Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsbetriebe im Saarland. Am Donnerstag vor zwei Wochen riefen sie zum Sternmarsch in Saarbrücken auf.

In der dritten Woche streiken die Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsbetriebe im Saarland. Am Donnerstag vor zwei Wochen riefen sie zum Sternmarsch in Saarbrücken auf.

Foto: BeckerBredel

Ganz unrecht hatte er damit nicht, auch wenn es nicht die Nachricht war, die sich sicher viele Buskunden gewünscht hätten. „Wir haben uns angenähert, aber nicht abgeschlossen“, sagte Barbara Beckmann-Roh, die Verhandlungsführerin der KAV am Abend. Die Gespräche würden am Montag, 14. Oktober, fortgesetzt. Bis dahin wolle Verdi aber weiterstreiken.

Am 24. September hatte die Gewerkschaft zum Streik in den vier kommunalen Verkehrsbetrieben in Saarlouis, Saarbrücken und Neunkirchen aufgerufen. Verdi forderte eine Anhebung der Entgelte um 427 Euro. Neu eingestellte Busfahrer bekämen dann 2800 Euro monatlich. Die Auseinandersetzung dreht sich darum, wie schnell die Löhne auf dieses Niveau steigen. Der Kommunale Arbeitgeberverband Saar (KAV) bot laut Beckmann-Roh zuletzt eine Umsetzung der Forderung innerhalb von fünf Jahren und sieben Monaten an. Verdi wollte sich nur auf zweieinhalb Jahre einlassen. Nach den fast neunstündigen Verhandlungen am Dienstag habe man sich von Verdi-Seite auf drei Jahre und von Arbeitgeberseite auf fünf Jahre angenähert, sagt Beckmann-Roh.

Sobald es zu einer Einigung kommt, werde die Urabstimmung eingeleitet, sagt Verdi-Sprecher Dacke. Die streikenden Gewerkschaftsmitglieder würden dann zum Angebot befragt. Stimmten mindestens 25 Prozent dafür, gelte das Angebot als angenommen und der Streik erst dann als beendet.

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