Kein Ergebnis im Saarland, in Rheinland-Pfalz und Hessen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie gehen weiter

Saarbrücken/Mainz · Die Gewerkschaft IG Metall und die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie konnten sich nicht einigen. Eine Arbeitsgruppe der Tarifparteien soll nun Lösungen finden.

Tarifverhandlung in der Metall- und Elektroindustrie ohne Ergebnis
Foto: dpa/Carsten Rehder

Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Hessen sind am Mittwoch erneut ohne Ergebnis geblieben. Sie sollen am 18. Februar fortgesetzt werden. Warnstreiks sind erst nach Ablauf der Friedenspflicht vom 1. März an möglich.

Die Gewerkschaft IG Metall fordert für die rund 380 000 Beschäftigten vier Prozent mehr Geld und Beschäftigungssicherung. „Die Forderung der IG Metall nach mehr Geld und weniger Arbeit passt nicht in diese Zeit“, sagt dagegen Johannes Heger, Verhandlungsführer der Arbeitgeberverbände von Metall- und Elektroindustrie im Bezirk Mitte. „Der Einbruch der Produktion im Jahr 2020 beträgt rund 15 Prozent und lässt sich in diesem Jahr nicht aufholen“, sagt auch Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie im Saarland (ME Saar). Eine Erholung sei für viele Unternehmen sogar erst ab 2023 realistisch. Für die Unternehmen stehe im Vordergrund trotz der Einbrüche durch die Corona-Pandemie ihre Geschäftsmodelle zu sichern und auch die Mitarbeiter soweit als möglich zu halten. „Das schaffen wir nicht, indem wir die Arbeitskosten immer weiter erhöhen“, sagt Schlechter. „Wenn es wieder etwas zu verteilen gibt, werden wir die Beschäftigten – wie in den vergangenen Jahren auch schon – wieder entsprechend beteiligen“, sagt Schlechter.

Jörg Köhlinger, Leiter des IG Metall Bezirks Mitte, ärgert diese Auslegung. „Seit Beginn der Pandemie wird verteilt und zwar zugunsten der Arbeitgeber, für die Milliarden aus Steuermitteln zur Verfügung gestellt werden“, sagt er. „Wie kann man da ernsthaft behaupten, dass es nichts zu verteilen gäbe? Hände aufhalten, Kurzarbeit nutzen und im Gegenzug Entlassungen verkünden, das werden die Beschäftigten ganz sicher nicht akzeptieren.“

Die Gewerkschaft hat den Arbeitgebern nun vorgeschlagen in einer Arbeitsgruppe gezielt Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung und Gestaltung des Transformationsprozesses zu erarbeiten.

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