Wegen sinkender Nachfrage in der Autobranche Thyssen-Krupp streicht jede zehnte Stelle in Wadern

Wadern-Lockweiler · Der Stahlhersteller und Automobilzulieferer Thyssen-Krupp will an seinem Standort in Wadern-Lockweiler 145 der aktuell 1130 Stellen streichen. Das bestätigte ein Konzernsprecher auf SZ-Anfrage.

 Der Konzern will 145 der 1130 Jobs im Bereich der Rohkarosseriemontage in Wadern streichen.

Der Konzern will 145 der 1130 Jobs im Bereich der Rohkarosseriemontage in Wadern streichen.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Der Abbau soll sozialverträglich ablaufen. Grund sei eine „signifikante konjunkturelle Abschwächung in der Automobilindustrie“, sagte der Unternehmenssprecher. Thyssen-Krupp montiert in Lockweiler vor allem Karosserien.

In den vergangenen Monaten habe der Konzern sämtliche seiner Standorte in Hinblick auf die Profitabilität überprüft, so der Konzernsprecher. Dabei habe sich gezeigt, dass die Aufträge in der Rohkarosseriefertigung massiv eingebrochen seien. In dieser Sparte sollen jetzt auch die Stellen wegfallen. „Wir müssen reagieren, wollen aber auch nicht übers Ziel hinausschießen“, sagte der Sprecher.

Allerdings will Thyssen-Krupp aber auch 50 neue Stellen in Lockweiler schaffen. „Wir wollen uns neu aufstellen und haben dafür nach Bereichen gesucht, in denen Wachstum möglich ist.“ Das seien „keine klassischen Karosserieteile“, sondern unter anderem Spezialmaschinen, die in der Autofertigung zum Einsatz kommen sollen. Momentan werde noch darüber verhandelt, ob Mitarbeiter, deren Jobs wegfallen sollen, in diesem Bereich übernommen werden könnten.

Wie genau der Stellenabbau ablaufen und das neue Konzept aussehen soll, werde Anfang des kommenden Jahres mit dem Betriebsrat verhandelt. Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen, sagte der Sprecher. Der Standort als Ganzes sei jedenfalls nicht in Gefahr. Auch mit einem weiteren Stellenabbau sei derzeit nicht zu rechnen, sagte der Sprecher, „außer die Konjunktur fällt ins Bodenlose“.

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