Stellenabbau im Saarland Eberspächer schrumpft in Neunkirchen wie geplant

Neunkirchen · Beim Autozulieferer Eberspächer geht der Stellenabbau wie vereinbart weiter. Die Geschäftsführung des schwäbischen Familienunternehmens macht der verbleibenden Belegschaft aber Hoffnung auf Stabilität.

 Der Stellenabbau in Neunkirchen bei Eberspächer läuft wie geplant, heißt es in der Esslinger Zentrale. Hier ist eine Archivaufnahme der Abgasanlagenproduktion zu sehen.

Der Stellenabbau in Neunkirchen bei Eberspächer läuft wie geplant, heißt es in der Esslinger Zentrale. Hier ist eine Archivaufnahme der Abgasanlagenproduktion zu sehen.

Foto: Eberspächer

Der weitere Abbau von mehr als 200 Arbeitsplätzen im Neunkircher Werk des Autozulieferers Eberspächer läuft nach Plan. „Genau so, wie wir das vereinbart haben, setzen wir das jetzt um“, sagte am Mittwoch (22. Mai) der geschäftsführende Gesellschafter Heinrich Baumann in Esslingen, dem Stammsitz des Familienunternehmens. Im Februar hatte das Management die Details des Schrumpfkurses, wie er mit Betriebsrat und Gewerkschaft IG Metall ausgehandelt worden war, auf einer Betriebsversammlung vorgestellt. „Man ist nie zufrieden, wenn man etwas kleiner machen muss, aber wenn man hinnimmt, dass es nötig ist, bin ich sehr zufrieden, wie es jetzt läuft“, sagte Baumann. Und sein Geschäftsführerkollege Martin Peters fügte hinzu: „Es geht klar bergauf.“ Das Ziel bleibt: 2021 soll das Neunkircher Werk schwarze Zahlen schreiben. Nach vielen Jahren mit Verlusten und einem ersten Sanierungsprogramm, durch das rund 400 Jobs verloren gingen. „In den nächsten Jahren werden wir eine gewisse Stabilität haben“, äußerte sich Baumann – verhalten – optimistisch über die Zukunft des Neunkircher Werks.

Aktuell beschäftigt das Unternehmen an seinem saarländischen Standort für Pkw-Abgastechnik noch rund 1250 Mitarbeiter – ohne Auszubildende. Bis Ende 2020 will man herunter auf rund 1000, wie Baumann bekräftigte. In diesem Jahr verlassen nach Unternehmensangaben etwa 100 Beschäftigte das Unternehmen – vor allem über ein Freiwilligenprogramm. Die ersten 40 werden Ende Juli gehen. Betroffen ist davon im Wesentlichen das Produktionswerk. Dort sind zurzeit noch 870 Männer und Frauen tätig. Die Zielgröße ist für Ende kommenden Jahres 650 Beschäftigte. Dazu kommen gegenwärtig etwa 380 Beschäftigte im Prototypenbau und in den für das Gesamtunternehmen tätigen Sparten wie Materialforschung, Vertrieb, Einkauf oder IT-Steuerung. In dem Bereich peilt Eberspächer auf Dauer das Niveau von rund 350 Mitarbeiter an.

Die Kosten des Stellenabbauprogramms haben sich massiv in der Bilanz für das vergangene Jahr niedergeschlagen. Insgesamt wurde der Konzern mit 36,1 Millionen Euro an Aufwendungen für die sogenannten Restrukturierungsmaßnahmen belastet. Davon entfielen laut Peters fast 90 Prozent auf Neunkirchen, also mehr als 32 Millionen Euro. Trotzdem steigerte Eberspächer den Gewinn um knapp eine Million auf 53,4 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 2,9 Prozent auf rund 4,6 Milliarden Euro zu. Für das laufende Jahr rechnet Peters „mit einem leichten Wachstum im kleinen einstelligen Bereich“. Unter dem Strich soll das Ergebnis aber deutlich besser werden. Dazu dürfte stark beitragen, dass die Kosten das Stellenabbauprogramm in Neunkirchen zwar den Gewinn von 2018 stark nach unten drückten, aber in diesem Jahr nicht mehr anfallen.

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