5 Euro Startup Duftbäume aus Kaffee-Kapseln gewinnen Saarbrücker Gründerwettbewerb

Saarbrücken · Mit nur fünf Euro Startkapital gründen? Das haben Saarbrücker Studenten erneut an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und der Saar-Universität getan. Dabei rausgekommen sind einige innovative Ideen – vom Insektenhotel aus dem Drucker bis hin zu ganz besonderen Duftbäumen.

 Die Sieger des Gründerwettbewerbs „5 Euro Startup“ mit ihrem symbolischen Scheck über 1000 Euro: Selina Gindorf und Benedikt Berz.

Die Sieger des Gründerwettbewerbs „5 Euro Startup“ mit ihrem symbolischen Scheck über 1000 Euro: Selina Gindorf und Benedikt Berz.

Foto: HTW/Sand

1000 Euro dürfen sie jetzt ihr Eigen nennen, die Jung-Unternehmer des Teams „Up4Future“. Mit ihrer kleinen Firma, die Benedikt Berz und Selina Gindorf im Rahmen des studentischen Gründungswettbewerbs „5 Euro Startup“ ins Leben riefen, heimsten sie den ersten Preis ein und setzten sich gegen drei Konkurrenten durch. Sie hatten zuvor die sechsköpfige Jury von ihrem Geschäftsmodell überzeugt, das sie mit dem symbolischen Mini-Kapital von fünf Euro umsetzten. Organisiert wird dieser Wettbewerb von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und der Saar-Universität. Spender der Geldpreise sind die Sparkasse Saarbrücken und die landeseigene Strukturbank SIKB. Mit „Up4Future“ fertigen Berz und Gindorf Duftbäume. Diese verbreiten nicht nur Wohlfühl-Atmosphäre, sondern werden auch umweltfreundlich produziert. Die Rundlinge bestehen aus gebrauchten Kaffee-Kapseln und Alu-Folien von Joghurt- oder Quark-Bechern. In die Kapseln füllen die beiden HTW-Studierenden selbst hergestellte Steinchen, die sie mit ätherischen Ölen verfeinern. Sie wollen die Duftbäume später auf Märkten oder als Mitnahme-Artikel in Kassennähe von Supermärkten oder Tankstellen verkaufen.

Leihgeschäft für Gartengeräte landet auf Platz 2

Den zweiten Platz belegten Azizah El Masri, Irma Muharemovic und Marin Reuter, die ebenfalls an der HTW studieren, mit ihrer Unternehmens-Gründung „Ausleih-Bar“. 500 Euro war ihr Lohn. Sie haben eine Internet-Plattform eingerichtet, auf der Garten- oder Heimwerker-Geräte ver- oder geliehen werden können. „Wozu einen Rasenvertikutierer kaufen, den man nur einmal pro Jahr braucht?“, fragte Reuter bei der Präsentation. „Man kann ihn sich auch gegen eine geringe Miete ausleihen.“ Er ist davon überzeugt, dass dieses Leih-Modell sowohl auf dem Land als auch in der Stadt funktioniert, „wenn die Plattform die Suche erleichtert und die Bedingungen klar sind“. Durch das Ausleihen „werden zudem Ressourcen geschont“.

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Auch die beiden anderen Startups basieren auf umweltschonenden Geschäftsmodellen. Sara Calla und Ezgi Sengül stellen mit ihrer Minifirma „ESA Second Life“ Getränkeuntersetzer her. Die beiden nutzen dazu ein biologisches Harz und kombinieren es mit Farbstoffen und recyceltem Plastik. „Dadurch können wilde Dekors entstehen“, sagt Sengül. Wegwerf-Untersetzer würden der Vergangenheit angehören.

Insektenhotels aus dem 3-D-Drucker

Das Team um Luca Di Benedetto, Torben Wagner und Felix Wittebrock will Insekten ein Zuhause geben. Mit ihrem Studenten-Unternehmen „Insekt-Eck“ möchten sie Hotels für die kleinen Krabbler herstellen, die Firmen kaufen und an den Eingängen aufstellen können. Die Hotelzimmer ähneln großen Bienenwaben, gefertigt auf einem 3-D-Drucker. „Firmen können damit zeigen, dass ihnen die Umwelt nicht egal ist“, sagt Wagner.

Betreut wurde der Gründerwettbewerb, den es seit 2014 gibt, bisher von HTW-Professor Malte Beinhauer. Diese Aufgabe hat jetzt Professor Alexander Pöschl übernommen, der an der HTW die Fachgebiete Entrepreneurship, Startup- und Nachfolgemanagement betreut. Bislang sind 50 Firmen bei diesem Wettbewerb angetreten. Drei von ihnen schafften es, marktfähige Unternehmen zu werden.

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