Saar-Oberbürgermeister unterzeichnen Brief an Merkel Stahl-Produktion um fast ein Viertel eingebrochen

Dillngen/Düsseldorf · Die Stahlhütten in Deutschland kochen nur noch auf Sparflamme. Im April ist ihre Produktion im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast ein Viertel eingebrochen, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Montag mitteilte.

Stahl-Produktion eingebrochen: Saar-Bürgermeister wenden sich an Merkel
Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Mit 2,6 Millionen Tonnen wurde 23,9 Prozent weniger Rohstahl hergestellt als im April 2019. Das sei so wenig gewesen wie seit Juni 2009 nicht mehr.

Die Stahlhersteller haben im April unter dem Stillstand der Produktion in vielen Autowerken gelitten. Auch andere große Stahlabnehmer hatten ihre Produktion Corona-bedingt stark zurückgefahren. Aber auch vor Ausbruch der Pandemie hatten die Stahlkocher schon Absatzprobleme.

Auf Initiative von Eisenhüttenstadt haben Oberbürgermeister und Bürgermeister aus deutschen Stahlstädten einen Appell für den Erhalt der deutschen Stahlindustrie an Kanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) gerichtet. Darunter waren auch Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU), die Oberbürgermeisterin von Völklingen, Christiane Blatt (SPD), Neunkirchens Oberbürgermeister Jörg Aumann (SPD) und Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg (CDU). 

Die Verwaltungschefs fordern unter anderem, dass Zollkontingente deutlich reduziert werden. Mehrere stahlproduzierende Länder, vor allem China, aber auch Russland und die Türkei, hätten die Erzeugung trotz Konjunktureinbruch nicht an die veränderte Nachfragesituation angepasst. Landeswirtschaftsministerin Anke Rehlinger hatte bereits vor einer Stahl-Schwemme gewarnt. 

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