Insolvenz Gläubiger stimmen Sanierung von Schröder-Fleischwaren zu

Saarbrücken · Der Gläubigerausschuss des insolventen Saarbrücker Traditionsunternehmens „Schröder Fleischwaren“ hat die Entscheidungen des Sanierungsgeschäftsführers Franz Abel, die Belegschaft um ein Drittel abzubauen, am Dienstag erwartungsgemäß abgesegnet.

In dem Gremium wirken Vertreter der Bundesagentur für Arbeit, einer Bank und einer Versicherung sowie die Betriebsratsvorsitzende Dagmar Schoke. Wie bereits ausführlich berichtet, sollen 150 bis 170 der derzeit 480 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Gleichzeitig sollen bis zu zwölf Filialen im Saarland und dem benachbarten Rheinland-Pfalz geschlossen werden. Offen ist weiter die Zukunft der Geschäfte im Saarbrücker Saarbasar und im Neunkircher Saarpark-Center. Hier laufen Verhandlungen mit den Vermietern, unter anderem geht es dabei angeblich um Investitionszuschüsse und Vertragskonditionen. Neunkirchen gilt als umsatzstärkstes „Flaggschiff“ im Schröder-Filialnetz. Entscheidungen sollen nach Aussagen des St. Ingberter Rechtsanwalts und Sanierungsexperten Abel bis zum Monatsende fallen. Dies hat letztlich auch Auswirkungen auf die Zahl der Kündigungen, die für Ende Juni angekündigt sind. Dann soll auch das Insolvenzverfahren eröffnet werden.

Die betroffenen Mitarbeiter werden Abel zufolge in den nächsten Tagen informiert. Ihnen wird angeboten, für maximal sechs Monate in eine so genannte Transfergesellschaft zur Vermittlung und Qualifizierung zu wechseln. Dort erhalten sie 80 Prozent ihres Nettolohns. Mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft NGG wird weiter über einen Interessenausgleich und eine Namensliste zum Sozialplan verhandelt.

Abel kündigte unterdessen an, künftig eigene Schröder-Verkaufswagen in ländlichen Regionen auf Tour zu schicken, und auch Wochenmärkte zu beschicken.

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