Massiver Stellenrückbau Autobauer und Zulieferer streichen 3000 Stellen im Saarland

Saarbrücken · Im saarländischen Fahrzeugbau sind in diesem Jahr tausende Arbeitsplätze verloren gegangen. Um dieser Entwicklung Einhalt zu gebieten, treffen sich am Dienstagnachmittag 150 Vertreter der Branche in Saarbrücken.

 Die Automobilbranche im Saarland steht unter Druck.

Die Automobilbranche im Saarland steht unter Druck.

Foto: dpa/Oliver Berg

Die Automobilindustrie gilt als wichtiges Standbein der saarländischen Wirtschaft. Doch allein im laufenden Jahr mussten Mitarbeiter aus der Automobilbranche sowie deren Zulieferer einiges verkraften. Laut der IG Metall Saarbrücken seien allein 2019 etwa 3000 Arbeitsplätze weggefallen. „Nicht alle diese Menschen sind jetzt arbeitslos“, sagt Patrick Selzer, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken. Einige seien in Rente geschickt, Leiharbeitsverträge nicht verlängert worden.

Doch auch an Entlassungen ist die Branche nicht vorbeigekommen. Bosch, Ford, Eberspächer, Gusswerke Saarbrücken – alle diese Firmen mussten, so Selzer, in diesem Jahr bereits Personal entlassen. „Es gibt eine Absatzflaute wegen bestehender Handelshemmnisse, der Brexit wirkt sich negativ auf die Branche aus und es gibt kein vereinheitlichtes Prüfverfahrens zum Schadstoffausstoß von Motoren“, erklärt Selzer. „Das ist ein bunter Blumenstrauß an Problemen.“

Die Lösung hierfür sieht der Bevollmächtigte der IG Metall nur in einem Zusammenspiel von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und der Politik. Es brauche „rechtliche Regularien und Strukturhilfen“ einerseits, andererseits ein Entgegenkommen der Arbeitgeberseite in Sachen Lohn und „Zukunftsqualifizierung“. Auf der Zulieferer-Konferenz sollen diese und weitere Maßnahmen diskutiert werden.

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