Busfahren wird ab 1. Juli billiger Hoffnung für Saar-ÖPNV in der Corona-Krise

Saarbrücken · Wegen der Pandemie sind die Fahrgastzahlen eingebrochen. Saar-VV-Chefin Schmidt rechnet mit langfristigen Folgen. Die Tarifreform, die im Sommer startet, soll mehr Kunden bringen.

 Die Auslastung von Bussen und Bahnen im Saarland liegt bei rund 20 Prozent des üblichen Aufkommens.

Die Auslastung von Bussen und Bahnen im Saarland liegt bei rund 20 Prozent des üblichen Aufkommens.

Foto: Iris Maria Maurer

Kompliziert und zu teuer – das bescheinigte ein Gutachter vor mehr als zwei Jahren dem Tarifsystem des Öffentlichen Personennahverkehrs im Saarland. Unzählige Gespräche, Befragungen und Verhandlungen später steht die Tarifreform. Sie soll das Fahren mit Bus und Bahn hierzulande attraktiver machen und mehr Fahrgäste anlocken. „Gäbe es Corona nicht, wären wir am 1. Januar gestartet“, sagt ein Sprecher des Verkehrsministeriums. Die neue Preisstruktur einzuführen, in einer Zeit, in der wegen der Ausbreitung des Coronavirus dazu aufgerufen wird, zu Hause zu bleiben, ergebe aber keinen Sinn. „Es wäre schlicht und ergreifend widersprüchlich, wenn Regierungen sagen, ich überspitze: ‚Fahre nicht Bus, aber das wird jetzt billiger‘.“ Zum 1. Juli soll die Tarifreform nun aber tatsächlich kommen. Zwar wisse niemand, wie sich das Pandemie-Geschehen entwickelt, aber man habe bewusst nicht Monat für Monat verzögert, sondern einen der wärmeren Sommermonate gewählt, so der Sprecher. Kritik an der Verschiebung hatte es unter anderem von den Grünen im Saarland gegeben.