Kommentar Die Stahlindustrie muss um ihre Zukunft kämpfen

Die Corona-Krise trifft Saarstahl und die Dillinger Gruppe zur Unzeit. Denn beide Unternehmen haben unabhängig davon damit zu kämpfen, sich im harten internationalen Wettbewerb zu behaupten.

 Volker Meyer zu Tittingdorf

Volker Meyer zu Tittingdorf

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Zahlen der Bilanz von 2019 spiegeln den Ernst der Lage. Die Folgen der Corona-Krise erschweren den mühsamen Weg zurück in die Profitabilität. Der Vorstand rechnet daher damit, dass 2020 wieder ein Verlustjahr wird. Dann wird das üppige Eigenkapital-Polster wohl dünner werden. Viele solcher Jahre mit roten Zahlen in dreistelliger Millionenhöhe können sich Saarstahl und Dillinger jedoch nicht leisten. Umso dringender sind Erfolge an allen Fronten: bei der Senkung der Kosten, der Verbesserung von Abläufen, der Neuaufstellung des Vertriebs und dem Wandel zu einer CO2-freien Produktion. Einiges mag auf dem Weg sein. Doch der Personalabbau läuft längst nicht so glatt, wie der Vorstand glauben machen will. In der Belegschaft grummelt es gewaltig. Und dann ist da die große Unbekannte: die Politik. Die Zukunft der saarländischen Stahlindustrie hängt von der Unterstützung aus Berlin und Brüssel ab. Dass Stahl im Saarland Zukunft hat, ist nicht ausgemacht.

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