Gegen massiven Stellenabbau Der Kampf der Saar-Stahlarbeiter um ihre gefährdeten Jobs geht weiter
Frankfurt/Saarbrücken · Beschäftigte von Saarstahl und Dillinger Hütte protestieren vor die Europäische Zentralbank in Frankfurt.
Wegen des geplanten massiven Stellenabbaus in der saarländischen Stahlindustrie wollen an diesem Donnerstag (24. Oktober) Betroffene vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt/Main protestieren. Die Industriegewerkschaft (IG) Metall hat für 20 Uhr zu einer Mahnwache aufgerufen.
Damit wollen Beschäftigte und Gewerkschafter für staatliche Hilfen bei Investitionen kämpfen, wenn es darum geht, auf klimaneutrale Produktion umzustellen. Die Branche in Deutschland und Europa sieht sich enormem internationalen Druck ausgesetzt, insbesondere durch Billigimporte aus Ländern, die nicht an hohen Umweltauflagen gemessen werden, wie sie in Europa üblich sind. Gleichzeitig leidet die Stahlindustrie unter einer Konjunkturflaute. Auch Energiekosten machen ihr zu schaffen.
Im Saarland hatte die Stahl-Holding-Saar (SHS) angekündigt, insbesondere bei Dillinger Hütte und Saarstahl 1500 Stellen abzubauen. Weitere 1000 Arbeitsplätze sollen ausgelagert werden. Kurz nach dieser Ankündigung war es zu zahlreichen Protesten von Betroffenen und Unterstützern in mehreren saarländischen Städten gekommen. Die Region leidet zurzeit unter dem Strukturwandel, der auch die Autoindustrie betrifft.
Mehrere Politiker auf Bundes- und Landesebene machten sich bereits für den Erhalt der Stahlindustrie an der Saar stark. So sandte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) einen Hilferuf an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Auch seine Stellvertreterin sowie Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) setzte sich ein und forderte vom Bund Unterstützung. Die beiden aus dem Saarland stammenden Politiker, Außenminister Heiko Maas (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), trafen sich mit Arbeitnehmern, um mit ihnen über die Lage zu beraten.