Erste Bilanz für 2021 Saar-LB leidet – auch wegen Corona: Erträge sind wieder zurückgegangen

Saarbrücken · Die Saar-LB hat in den ersten sechs Monaten des Jahres weniger Erträge erwirtschaftet. Die Bank vergab viel mehr neue Kredite. Doch es hätten noch mehr sein können.

 Die Saar-LB hat im ersten Halbjahr beim Kreidneugeschäft kräftig zugelegt.

Die Saar-LB hat im ersten Halbjahr beim Kreidneugeschäft kräftig zugelegt.

Foto: Robby Lorenz

Die Saarländische Landesbank (Saar-LB) leidet weiterhin unter den nicht nur wegen Corona schwierigen Rahmenbedingungen. Das Ergebnis der ersten sechs Monate blieb hinter den Zahlen des Vorjahres zurück. Trotzdem zog Vorstandschef Thomas Bretzger am Mittwoch eine insgesamt positive Bilanz: „Das erste Halbjahr ist stabil gelaufen, wir sind zufrieden.“

Es gab auch positive Signale. So legte das Kreditneugeschäft im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres kräftig zu. Aufholeffekte waren zu spüren. Gerade in Deutschland ging das Volumen für die deutsch-französische Mittelstandsbank deutlich nach oben: von 358 auf 532 Millionen Euro. In Frankreich gab es nur einen leichten Anstieg von 401 auf 423 Millionen Euro. Insgesamt steuerte die Bank auf das Rekordergebnis vom ersten Halbjahr 2019 zu, als rund 1,09 Milliarden Euro an neuen Krediten in die Bücher genommen wurden: Im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es 1,04 Milliarden Euro – deutlich mehr als die 864 Millionen des Vorjahreshalbjahres. Doch hätte es durchaus noch mehr sein können, sagt Vorstandsmitglied Frank Eloy. So manche Immobilienprojekte seien wegen Materialknappheit besonders bei Holz und Stahl verschoben worden, sagte er. Darüber hinaus verzögerten sich in Frankreich wegen Klagen Windenergieprojekte, die die Saar-LB mitfinanziert.

 Thomas Bretzger, Vorstandsvorsitzender der Saar-LB

Thomas Bretzger, Vorstandsvorsitzender der Saar-LB

Foto: Saar-LB

„Die Erträge sind leicht unter Vorjahr, die Kosten sind leicht erhöht“, sagte Bretzger. Die operativen Erträge sanken um 2,4 Prozent auf 67,9 Millionen Euro, der Verwaltungsaufwand stieg um vier Prozent auf 46,1 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern ging um fünf Prozent auf 13,1 Millionen Euro zurück. Sondereffekte hätten bei dieser Entwicklung eine große Rolle gespielt, sagte Bretzger. So sei etwa eine um 0,7 Millionen Euro höhere Bankenabgabe fällig gewesen, und für den Urlaub von Mitarbeitern hätten Rückstellungen gebildet werden müssen – laut Geschäftsbericht 0,9 Millionen Euro. Das hänge damit zusammen, dass viele Mitarbeiter wegen Corona ihren Urlaub in das zweite Halbjahr gelegt hätten, erklärte Bretzger. Darüber hinaus sei etwa ein einmaliger Spareffekt aus dem vergangenen Jahr weggefallen. Im vorigen Jahr seien wegen Corona kaum Reisekosten aufgelaufen, in diesem Jahr seien dagegen zum Glück wieder mehr persönliche Treffen möglich, was sich aber bei den Kosten bemerkbar mache, sagte Bretzger.

Anfang des Jahres hatte er für das Gesamtjahr mit Erträgen von 140 Millionen Euro kalkuliert, so dass das Niveau von 2020 gehalten würde. Laut Halbjahres-Geschäftsbericht rechnet der Vorstand nun damit, dass „wir die ursprüngliche Prognose zum Jahresende voraussichtlich leicht unterschreiten“.

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