Experten sehen große Chancen für das Saarland In Ensdorf soll weltweit größtes Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid entstehen

Im Saarland errichtet der US-Konzern Wolfspeed laut Handelsblatt das „weltweit größte Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid“. Die Saarbrücker Zeitung hatte am vergangenen Freitag zuerst über die Milliarden-Pläne für eine Chip-Fabrik auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Ensdorf berichtet. Experten sehen jetzt große Chancen für das Saarland.

Wolfspeed im Saarland: Diese Chancen sehen Experten für die Region
Foto: Iris Maria Maurer

Die Pläne für eine Chip-Fabrik auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Ensdorf werden von vielen Experten als große Chance für das Saarland gesehen. „Halbleiter sind die Zukunft des Autos. Die Zukunft der Halbleiter ist, dass sie immer noch schneller rechnen“, sagt der bekannte Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer der Saarbrücker Zeitung.

Siliziumkarbid-Chips würden gegenüber klassischen Silizium-Halbleitern unter anderem Vorteile beim Schnellladen durch hohe Strom-Spannungen bieten, so der frühere Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen, der jetzt Direktor des Center Automotive Research in Duisburg ist.

Wolfspeed in Ensdorf: IHK bewertet Pläne als „Meilenstein im Strukturwandel“

Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) wertet die Pläne als „zukunftsweisend“. „Das Saarland hat mit der geplanten Ansiedlung des US-Halbleiterherstellers Wolfspeed einen Coup gelandet“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé. Die Hightech-Fabrik sei ein weiterer „Meilenstein im Strukturwandel“.

Die IHK rechne mit erheblichen positiven regionalwirtschaftlichen Effekten. „Die Ansiedlung von Technologieunternehmen wie Wolfspeed zeigt, wie es gelingen kann, die Transformation auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzubringen und zugleich den industriellen Kern der Saarwirtschaft abzusichern“, so Thomé.

VSU sieht „gutes Signal für das Saarland“ durch Wolfspeed

Die Realisierung der geplanten Chip-Fabrik ist aus Sicht der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) ein „gutes Signal für das Saarland“. „In der Transformation der saarländischen Industrie ist es auf der einen Seite wichtig, bestehende Unternehmen zu helfen, neue Geschäftsmodelle zu finden.Ebenso wichtig ist es aber auch, neue Unternehmen und Branchen für ein Engagement im Saarland zu werben“, sagt VSU-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter. Mit den letzten großen Ansiedlungen seien der Landesregierung bereits wichtige Schritte in diese Richtung gelungen.

Ensdorf: 1000 neue Arbeitsplätze in der Chip-Fabrik

In dem Wolfspeed-Werk, an dem auch ZF beteiligt ist, sollen nach Informationen der Saarbrücker Zeitung bis zu 1000 Arbeitsplätze entstehen. „Bei der Produktion kann man mit normalen Menschen, die sich nicht dumm anstellen, sehr gut arbeiten. Man muss keinen Nobelpreis gewonnen haben. Wenn man die Ford-Arbeiter vernünftig weiterqualifiziert und die offen sind, funktioniert das“, meint der Wirtschaftswissenschaftler Dudenhöffer.

Wolfspeed in Ensdorf: Weltweit größtes Werk für Siliziumkarbid-Halbleiter

Die Saarbrücker Zeitung hatte am vergangenen Freitag zuerst über die Milliarden-Pläne für eine Chip-Fabrik auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerks Ensdorf berichtet. Das Handelsblatt veröffentlichte danach, dass Wolfspeed hier das „weltweit größte Werk für Halbleiter aus Siliziumkarbid“ errichtet, an dem der Autozulieferer ZF mit einem Minderheitsanteil beteiligt ist. Nach Recherchen der Wirtschaftszeitung hat das neueste Werk von Wolfspeed in den USA rund zwei Milliarden Dollar gekostet. Das Werk im Saarland solle „größer und damit auch teurer“ werden.

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