Kommentar Ohne Druck nimmt die Bahn das Saarland nicht ernst

Der Bahnchef will etwas: Er will seinen Vertrag verlängert bekommen. Dabei hat die Politik ein gewaltiges Wörtchen mitzureden, denn seit 1994 ist das Unternehmen eine Aktiengesellschaft und zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Aus der Sicht des Saarlandes gibt es derzeit keinen nachvollziehbaren Grund, die Vertragsverlängerung zu unterstützen. Der Vorstand lässt die Region seit Jahrzehnten am verlängerten Arm verhungern.

Neue Bahnchefs, von Hartmut Mehdorn bis Richard Lutz, haben sich brav in der Staatskanzlei vorgestellt, große Hoffnungen auf verbesserte Fernverkehrs-Verbindungen und eine Stärkung des Bahn-Standortes Saarland gemacht und dann allesamt das Gegenteil praktiziert. Schuld daran ist auch die durchgehend brave Art, mit der fast alle Ministerpräsidenten der Vergangenheit die Bahn angefasst haben. Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) sollte klar sein, was er riskiert, wenn er das beibehält. Ohne mehr Druck gemeinsam mit den Saar-Bundesministern und Wirtschaftskammern auf Lutz und die Bundesregierung könnte das Saarland am Ende alles verlieren: attraktive Bahnverbindungen und einen Flughafen. Auch dessen Zukunft ist mehr als ungewiss.

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