Industriestrompreis Habecks Vorschlag „zeugt von Ignoranz“ – Streit um exklusive Stromrabatte für Großindustrie im Saarland

Saarbrücken · Die Saar-Wirtschaft begrüßt die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die energieintensive Grundstoff-Industrie mit wettbewerbsfähigen Industriestrompreisen zu entlasten. Allerdings sollen nach Auffassung der saarländischen Wirtschaftsorganisationen nicht nur die Großen davon profitieren.

Der Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen besonderen Industriestrompreis ist umstritten. Die Saar-Industrie fordert etwa, dass auch kleine und mittlere Unternehmen von niedrigen Strompreisen profitieren sollten.

Der Vorstoß von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für einen besonderen Industriestrompreis ist umstritten. Die Saar-Industrie fordert etwa, dass auch kleine und mittlere Unternehmen von niedrigen Strompreisen profitieren sollten.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Das Arbeitspapier des Bundeswirtschaftsministeriums sieht einen Brückenstrompreis von sechs Cent pro Kilowattstunde (kWh) „für einen klar definierten Empfängerkreis vor“. Sollten die Strompreise an der Börse höher sein, würde den Unternehmen diese Differenz erstattet. Diese Subvention soll nur für 80 Prozent des Stromverbrauchs gelten, um Effizienzanreize zu schaffen. Darüber hinaus müssen die Firmen garantieren, dass sie weiter in Deutschland produzieren, dass sie tariftreu sind und ihr Unternehmen so umgestalten, dass es in Zukunft weitgehend klimaneutral produzieren kann. Das Ganze soll spätestens 2030 auslaufen. Die Gesamtkosten für dieses Vorhaben lägen auf Basis des aktuellen Strompreises bei 25 bis 30 Milliarden Euro.