Mehr als 600 Arbeitsplätze, Baustart noch 2023 Wolfspeed will Chipfabrik in Ensdorf bauen: „Wir haben uns einfach ins Saarland verliebt“

Update | Ensdorf · Der US-Konzern Wolfspeed will eine moderne Chipfabrik im Saarland bauen. Laut Unternehmen soll die „weltweit größte und modernste“ Produktionsanlage für Siliziumkarbid-Elektronik in Ensdorf entstehen. Zur Bekanntgabe waren auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angereist.

Wolfspeed-Chipfabrik kommt nach Ensdorf – Bilder von der Bekanntgabe mit Scholz & Co.
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Foto: Wolfspeed

Wegen der geplanten Ansiedlung einer Chip-Fabrik im Saarland waren am Mittwochnachmittag Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Ensdorf. Dort wurden die Pläne des US-Konzerns Wolfspeed präsentiert. Das Unternehmen plant die „weltweit größte und modernste“ Produktionsanlage für Siliziumkarbid-Elektronik anzusiedeln. Der Konzern will voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2023 mit dem Bau der Chipfabrik starten. Derzeit werde noch auf die Genehmigung durch die EU-Kommission gewartet. Wolfspeed-Chef Gregg Lowe sagte in Ensdorf, dass er damit im kommenden Monat rechne. Bei der Suche nach einem geeigneten Standort habe sich der Konzern „einfach ins Saarland verliebt“.

Wolfspeed und ZF: So viel soll die Chipfabrik in Ensdorf kosten

Die Fabrik soll auf dem Gelände des 2017 stillgelegten Kohlekraftwerks in Ensdorf entstehen. Bei vollständigem Betrieb können laut Wolfspeed mehr als 600 Mitarbeiter beschäftigt werden. Wolfspeed teilte mit, die erste Produktionsstätte des Unternehmens in Europa sei ein wichtiger Bestandteil eines umfassenden Plans zum Kapazitätsausbau im Umfang von 6,5 Milliarden US-Dollar (knapp 6 Mrd Euro). Davon würden alleine mehr als zwei Milliarden Dollar auf das neue Werk entfallen, hieß es in einer Präsentation für Investoren vom Oktober 2022. Wolfspeed geht dabei eine strategische Partnerschaft mit dem Autozulieferer ZF ein. Die Saarbrücker Zeitung hatte zuerst über die geplante Ansiedlung der Chipfabrik berichtet.

Neben dem Chipwerk planen ZF und Wolfspeed ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungszentrum für die Siliziumkarbid-Halbleiter-Technologie.

Das sagen Scholz, Rehlinger und Habeck zu den Wolfspeed-Plänen im Saarland

Bundeskanzler Scholz sprach von einem wichtigen Zeichen für die Zukunft, für erneuerbare Energien und Elektromobilität. Die große Ära der Montanindustrie ist Geschichte. „Manche sprechen nostalgisch darüber, das ist ja auch nicht unverständlich“, sagte Scholz in Ensdorf. „Dass die gute alte Zeit vorbei ist, bedeutet aber nicht, dass keine gute neue Zeit anbrechen kann.“ Die Ministerpräsidentin des Saarlandes, Anke Rehlinger, zeigte sich stolz. „Dieses Projekt treibt den Wandel voran und ist Jobmotor für eine traditionell industriell geprägte Region“, sagte die SPD-Politikerin. Das Saarland werde so zu einem begehrten Standort der Elektromobilität und könne für viele Regionen als Vorbild dienen. Wirtschaftsminister Habeck sprach von einem „guten Signal für den Aufbau einer grünen Wirtschaft“.

Lesen Sie hier das Protokoll zur Bekanntgabe der spektakulären Pläne in Ensdorf:

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