Dauerkrise in der Landwirtschaft Warum Bauern im Saarland ihre Höfe aufgeben

Bexbach · Viele Menschen wollen, dass es den Tieren in den landwirtschaftlichen Betrieben besser geht. Doch ausgerechnet der Wunsch nach mehr Tierwohl könnte ungewollte Folgen haben.

 Im Saarland werden viel weniger Milchkühe gehalten als im Jahr 2010.

Im Saarland werden viel weniger Milchkühe gehalten als im Jahr 2010.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Bauern klagen und jammern – und demonstrieren. Gerne zu Tausenden mit ihren Traktoren in Berlin oder Brüssel oder vor Supermärkten. Diese Bilder prägen das Bild von Landwirten in der Öffentlichkeit. Irgendwie scheint immer Krise zu sein. Stimmt, sagen Vertreter der Branche. „Wir haben das Problem, dass seit über 40 Jahren die Preise nicht kostendeckend sind. Weder bei Milch noch bei Fleisch“, sagt Robert Zimmer, Direktor der Landwirtschaftskammer des Saarlandes, die in Bexbach ihren Sitz hat. Hinzu kommt der Druck aus Politik und Öffentlichkeit hin zu einer Agrarwende, die nicht zum Nulltarif zu haben ist. Die Folge: Viele Bauern geben ihre Höfe auf. Zwischen 2010 und 2020 taten dies 215 Landwirte im Saarland. 1104 Betriebe gibt es noch. So die vorläufigen Daten des Statistischen Amtes von der jüngsten Landwirtschaftszählung. Über 16 Prozent der Bauern zogen einen Schlussstrich. Franz-Josef Eberl, Präsident der saarländischen Landwirtschaftskammer, erwartet, dass sich dieser Trend fortsetzt.