Coronakrise Saarländische Gastwirte und Hoteliers kritisieren „Verordnungschaos“

Saarbrücken · Dehoga-Geschäftsführer Hohrath: 70 Prozent der Betriebe werden ohne Sonderhilfen die Krise nicht überleben.

(Symbolbild)

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Foto: BeckerBredel

Der Hotel- und Gaststätten-Verband DEHOGA Saar fürchtet um 70 bis 80 Prozent der rund 2800 Gaststätten-Betriebe im Saarland und fordert einen Rettungsschirm. Die Unternehmen würden von der Corona-Krise stärker getroffen als etwa der Einzelhandel. Die Buchungen seien bei Null angekommen, die Auftragsbücher bis Juni leer. Auf dieser Grundlage seien von den Banken keine Überbrückungskredite zu bekommen. „Das, was Menschen heute im Restaurant nicht konsumieren, wird nicht nachgeholt“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Dehoga Saar Frank C. Hohrath der SZ. Die Einnahmen aus stornierten Kommunionen, Beerdigungs- und Hochzeitsfeiern seien unwiederbringlich weg. „Es wird keinen Nachholeffekt geben“, so Hohrath.Dem hingegen könne der Einzelhandel darauf vertrauen, dass nicht getätigte Einkäufe nach der Krise doch noch stattfänden. Deshalb müsse die Hotel- und Gaststätten-Branche durch einen besonderen Rettungs-Schirm gestützt werden, es brauche besonders schnelle Hilfen. Dies ist auch die Forderung auf Bundesebene. DEHOGA-Präsident Guido Zöllick erklärte: „Kurzfristig muss ein Nothilfefonds geschaffen werden, der den Betrieben in dieser Ausnahmesituation Liquidität gibt. Wir benötigen ein wirkungsvolles Hilfsprogramm in Form von direkten Finanzhilfen. Wenn keine Umsätze mehr getätigt werden können, bedarf es zwingend unbürokratischer und schneller Hilfe. Die bestehenden Förderinstrumente KfW - Kreditanstalt für Wiederaufbau und Bürgschaftsbanken reichen dafür derzeit nicht aus“.