Weihnachtsgeschäft in Corona-Zeiten Saar-Einzelhandel erwartet am Dienstag letzten Ansturm vor dem Lockdown
Saarbrücken · Hektik vor dem Stillstand: Der Saar-Einzelhandel hofft heute auf letzte gute Umsätze vor dem Lockdown. Merzig verlängert sogar die Ladenöffnung in den Abend.
Kurz vor dem am Mittwoch beginnenden großen Corona-Lockdown, bei dem außer den Lebensmittelläden fast alle anderen Geschäfte schließen müssen, haben am Montag die Saarländer dem Einzelhandel in den Innenstädten noch einmal gute Umsätze beschert. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Saar, Fabian Schulz, erwartet auch für diesen Dienstag volle Innenstädte. Dann sei es aber vorbei und für die meisten Händler das mitunter wichtigste Geschäft des Jahres, das Weihnachtsgeschäft, gelaufen. „Bei vielen Unternehmen geht es jetzt ums nackte Überleben“, sagt Schulz und fordert von der Politik, den Händlern schnell zu helfen. Bei den bereits zugesagten Unterstützungen müssten bürokratische Hürden abgebaut werden, damit alle schnell an ihr Geld kommen, fordert der Handelsverband. Besondere Sorgen bereiten ihm die Modeläden in den Innenstädten, von denen viele die Krise seiner Einschätzung nach wohl nicht überleben werden.
Deshalb sei es unabdingbar, dass große amerikanische Online-Händler, die im Lockdown den Innenstadtläden weiter Umsatz wegnehmen, endlich in Deutschland Steuern zahlen, findet Schulz.
Aber auch die Händler im angrenzenden Frankreich dürften ihren saarländischen Kollegen Umsätze im Weihnachtsgeschäft streitig machen. Denn im Nachbarland sind nach dem dortigen Lockdown mittlerweile wieder alle Geschäfte geöffnet. Vor Weihnachten sogar an den Sonntagen. Einreisebeschränkungen gibt es keine mehr.
Um den Händlern entgegenzukommen und den Kundenansturm kurz vor dem Lockdown zu entzerren, hat die Stadt Merzig derweil die Ladenöffnungszeiten verlängert. Die Geschäfte durften dort am Montag bis 20 Uhr öffnen, an diesem Dienstag sogar bis 23 Uhr. Normalerweise schließen die Geschäfte in der Merziger Innenstadt um 19 Uhr.