Sommergespräch Rehlinger setzt auf Luxemburg-Strategie

Saarbrücken · Die Wirtschaftsministerin will das Saarland zur Modellregion für Wasserstoff-Forschung entwickeln.

 Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger beim Sommergespräch in Saarbrücken.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger beim Sommergespräch in Saarbrücken.

Foto: BeckerBredel

Die saarländische Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) will nach dem Vorbild der Frankreich-Strategie der Landesregierung jetzt auch eine Luxemburg-Strategie auf den Weg bringen. Es gebe zahlreiche gemeinsame Interessen zwischen dem Saarland und dem Großherzogtum, betonte die Ministerin gestern in ihrem Sommer-Pressegespräch in der Staatskanzlei. Gemeinsam könne man als großer Wirtschaftsraum mehr erreichen und zugleich bundesweit wie international auf sich aufmerksam machen. Rehlinger stieß mit ihrem Plan nach eigenen Worten kürzlich bei einem Besuch im Großherzogtum auf großes Interesse beim dortigen Wirtschaftsminister Etienne Schneider sowie Entscheidern der Wirtschaft. Rehlinger denkt zum Beispiel an eine gemeinsame Vermarktung beider Regionen sowie die Entwicklung grenzüberschreitender Verkehrsprojekte. Schon heute sei es eine Erfolgsgeschichte, dass Luxemburger im Saarland wohnen und Saarländer in Luxemburg arbeiten. Ein detailliertes Konzept will Rehlinger nach der Sommerpause erarbeiten.

Beim Bundeswirtschaftsministerium versucht die Ministerin gemeinsam mit der saarländischen Stahlindustrie und weiteren Unternehmen aus verschiedenen Branchen ein Modellprojekt ins Saarland zu holen. Förderanträge seien bereits eingereicht. So soll im Saarland als Modellregion die Forschung und Entwicklung der Wasserstoff-Technologie vorangetrieben werden. Nähere Einzelheiten wollte Rehlinger noch nicht nennen.

Bis Jahresende sollen auch die Gespräche mit allen Verkehrsunternehmen zur Neuorganisation des Saarländischen Verkehrsverbundes abgeschlossen sein. Problematisch sei, dass man auch die hohe Tarifforderung der Gewerkschaft bei den Gesamtkosten im Verkehrsverbund mit berücksichtigen müsse. Zugleich sei aber auch klar, dass man den Busfahrern deutlich attraktivere Arbeitsbedingungen bieten müsse, sonst finde man keine Fahrer mehr.

Der Saar-Flughafen sei langfristig gesichert. Man werde die Vorgaben der EU einhalten, ab 2024 keine Subventionen mehr zu zahlen. Der Flughafen habe im Konkurrenzkampf mit Luxemburg, Frankfurt-Hahn sowie Frankfurt am Main eine Daseinsberechtigung. Günstige Parkgebühren und kurze Wege zeichneten ihn aus. „Außerdem kommen heute schon 25 Prozent der Passagiere aus Frankreich. Wir haben im Hinblick auf die anderen Flughäfen eine gute Position. Ich sehe nicht ein, warum wir unseren Flughafen aufgeben sollten, der auch für die regionale Wirtschaft eine große Rolle spielt“, sagte Rehlinger.

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