Auf Rückstände von Unkrautvernichter und Geschmack geprüft Ökotest hat 50 Pilsbiere unter die Lupe genommen: So schneidet das Karlsberg Urpils ab

Saarbrücken/Frankfurt am Main · Das Verbrauchermagazin Ökotest hat deutschlandweit Pilsbiere getestet. Dabei wurde der Gerstensaft unter anderem auf Rückstände des krebsverdächtigen Unkrautvernichters Glyphosat und auf den Geschmack hin kontrolliert. Unter den 50 getesteten Bieren war auch das Karlsberg Urpils aus Homburg.

Pils im Ökotest: Karlsberg-Bier hat mehr als Alkohol als angegeben
Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Unter den 50 Pilsbieren, die das Verbrauchermagazin Ökotest unter die Lupe genommen hat, sind deutschlandweit bekannte Marken, regionale Brauereien und acht Bio-Biere. Da die Landwirtschaft für Braugerste laut Ökotest noch häufig auf das krebsverdächtige Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat setzt, seien die Biere von beauftragten Laboren auf Rückstände des Spritzmittels untersucht worden. Außerdem wurden die Biere auf eine allgemeine Verkeimung und bierschädliche Bakterien kontrolliert.

Zudem wurden Qualitätsparameter wie Stammwürzegehalt, Schaumhaltbarkeit und Bittereinheiten überprüft. Geschulte Sensoriker kosteten die Biere zusätzlich auf mögliche Fehlaromen. Auch der Alkoholgehalt wurde analysiert und mit den Angaben auf dem Etikett verglichen. Unter anderem wurden auch Bügelverschlüsse, Kronkorken und Etiketten auf Gesundheits- beziehungsweise Umweltschädlichkeit überprüft. Zudem kontrollierte das Ökotest-Team, ob die Flaschen und Dosen Mehrweg oder Einweg sind.

Eines der 50 untersuchten Biere war auch das Karlsberg Urpils aus Homburg. Es bekam nach der Analyse von Ökotest das Urteil „sehr gut“ und gehört damit zu den besten 28 Pils der Untersuchung. Der Alkoholgehalt wich laut Ökotest um 0,1 Prozent (auf dem Etikett 4,8 Prozent, analysiert 4,9 Prozent) ab. Die für Pils typischen Qualitätsparameter wie Extrakt, Stammwürze, Vergärungsgrad, Schaumstabilität, Bittereinheiten, Farbe und Kohlendioxidgehalt waren laut Tester „ok“. Es gab laut Ökotest keinen Befund auf eine Verkeimung oder Spuren von Glyphosat. Die Inhaltsstoffe wurden als „sehr gut“ bewertet. Die Sensoriker beschreiben das Karlsberg Urpils als „angenehm schlank mit kräftiger Bittere, die im Nachtrunk lange vorhält“. Daher gab es für die Sensorik auch ein „Sehr gut“. Es seien keine Mängel gefunden worden.

Die Macher des Verbrauchermagazins sprechen nach dem Test der 50 Biere von einem „ganz hervorragenden“ Gesamtergebnis. Dennoch befanden sich in zwölf getesteten Pils Spuren von Glyphosat. In anderen wurden Fehlaromen wie eine „buttrige Note“ geschmeckt.

Neben den 28 top bewerteten Pils wurden 17 weitere getestete Biere mit „Gut“ bewertet. Drei Biere erhielten die Note „befriedigend“. Zwei Produkte sind durch den Test gefallen: Das Kaiserkrone Pils von Norma bekam ein „Mangelhaft“, das Pinkus Pils Bioland der Brauerei Pinkus Müller aus Münster (NRW) sogar ein „Ungenügend“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort