Paul Belche wurde 67 Jahre alt Ex-Stahlmanager Paul Belche ist tot

Dillingen · Der ehemalige erfolgreiche Stahlmanager und langjährige Chef der Dillinger Hütte, Paul Belche, ist tot. Er starb bereits am 21. Juni im Alter von 67 Jahren, wie das Unternehmen gestern mitteilte. Belche kam im Jahr 2005 zur Dillinger Hütte.

 Paul Belche, der ehemalige Chef der Dillinger Hütte, ist im Alter von 67 Jahren gestorben.

Paul Belche, der ehemalige Chef der Dillinger Hütte, ist im Alter von 67 Jahren gestorben.

Foto: rup/RUPPENTHAL

Er hat in seiner aktiven Zeit, besonders als Vorstandsvorsitzender der Dillinger Hütte und von der DHS – Dillinger Hütte Saarstahl AG, bis zum Jahr 2011 zahlreiche wichtige strategische Entscheidungen getroffen, die bis heute wirken. Alle dienten immer dem Ziel, die saarländische Stahlindustrie weltweit wettbewerbsfähiger zu machen, damit sie im knallharten internationalen Wettbewerb auch langfristig eine gute Überlebenschance hat. Diese Strategie, verbunden mit zahlreichen Investitionen in Milliardenhöhe, ist bis heute aufgegangen. Belche hatte dafür ein großes Gespür.

Zu den vielen wichtigen Investitionen während seiner Zeit gehörte unter anderem die Sanierung der Zentralkokerei Saar, die Vorbereitung der Investition für den Bau von Steelwind in Nordenham, der Ausbau der Dickblechstrategie, die Modernisierung der Stranggussanlagen sowie der Bau des Gichtgaskraftwerkes. Belche zeichnete sich besonders aus durch seinen ruhigen, besonnenen und zugleich überzeugenden Führungsstil, mit dem er sowohl die Beschäftigten als auch den Aufsichtsrat überzeugen konnte. Der gebürtige Luxemburger war ein begeisterter Europäer, der gleichzeitig tief verwurzelt in der Region war und zu allen Zeiten das gesunde Wachstum der saarländischen Stahlindustrie im Auge hatte, das er behutsam vorantrieb.

Belche war sicher, dass die saarländische Stahlindustrie weiter wachsen muss, um weltweit mithalten zu können, gleichzeitig glaubte er aber auch an den besonderen Erfolg der Produkte auf den regionalen und europäischen Märkten. Dabei behielt er stets auch die Kosten im Blick und plädierte stets für ein behutsames statt schnelles, unkalkulierbares Wachstum. Paul Belche war ein Grandseigneur, dessen besondere Gabe auch darin bestand, anderen zuzuhören. Er bestand nicht automatisch auf seine Meinung, argumentierte gerne und  suchte oft das Gespräch. Belche genoss in der Belegschaft, in den Gremien, in der Saar-Wirtschaft und auch in der saarländischen Landesregierung höchste Wertschätzung.

Reinhard Störmer, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Dillinger Hütte und Vorsitzender des Vorstandes des Kuratoriums der Montan-Stiftung Saar, würdigte Belche als einen „Stahlmann durch und durch“. Belche kam nach einem Studium der Eisenhüttenkunde an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen sowie verschiedenen beruflichen Etappen innerhalb der Arcelor-Mittal-Gruppe nach Dillingen. Neben dem Vorstandsvorsitz war er auch noch für die Ressorts Verkauf, Einkauf und Verkehr zuständig.

Was von ihm bleibt, sind Erinnerungen an eine große Persönlichkeit. Eine, die das Unternehmen und die saarländische Stahlindustrie in wichtigen Phasen geprägt hat und durch ihre Ausstrahlung und Weitsicht vielen in Erinnerung bleiben wird, ist sich nicht nur Reinhard Störmer sicher.

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