Nach SVolt-Protesten Bündnis wirbt für Ansiedlungen im Saarland

Saarbrücken · Nach Protesten gegen den neuen SVolt-Standort soll eine Plakataktion die Akzeptanz von Ansiedlungen erhöhen.

 Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) koordiniert das Bündnis für Ansiedlungen.

Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) koordiniert das Bündnis für Ansiedlungen.

Foto: BeckerBredel

Ein breites Bündnis aus Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, Kammern und Wirtschaftsministerium wirbt gemeinsam für Ansiedlungen im Saarland. „Es ist ein Standortvorteil für das Saarland, dass eine breite Mehrheit in der Bevölkerung und auch die Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Kammern und die Landesregierung Ansiedlungen unterstützen“, sagte Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD), die das Bündnis koordiniert. Ansiedlungen wie der neue Standort von Küchenhersteller Nobilia auf dem Lisdorfer Berg oder die geplante Batteriefabrik von SVolt in Überherrn brächten neue Arbeitsplätze und eröffneten dem Saarland neue Perspektiven – im Falle von SVolt im Bereich der Elektromobilität. „Das ist entscheidend, um im Strukturwandel erfolgreich zu sein“, so Rehlinger.

Als sichtbares Signal sind laut Wirtschaftsministerium seit Dienstag rund 20 Großflächenplakate in Saarlouis, Wadgassen und Überherrn zu sehen, mit denen das Bündnis um Akzeptanz für Ansiedlungen wirbt. Gerade gegen die Pläne von SVolt hatte es massive Proteste vor Ort und von Umweltorganisationen gegeben.

An der Plakataktion beteiligen sich neben dem Wirtschaftsministerium auch die Arbeitskammer, die Vereinigung der saarländischen Unternehmensverbände (VSU), die IG Metall, die Handwerkskammer (HWK), die Industrie- und Handelskammer (IHK) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB).

Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes, betonte die Bedeutung von Ansiedlungen von Industrieunternehmen. Sie seien ein „elementarer Bestandteil eines erfolgreichen Strukturwandels“. Von herausragender Bedeutung sei dabei die Qualität der neu entstehenden Arbeitsplätze. „Sie müssen Dank einer starken Mitbestimmung, getragen von Betriebsräten und ihren Gewerkschaften, gute Arbeitsbedingungen und gute Entlohnung bringen“, sagte Otto.

VSU-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter betonte: „Das Saarland braucht neue Industrieansiedlungen, wenn es neue Arbeitsplätze schaffen will.“ In diesem Zusammenhang ist die geplante Batterieproduktion von SVolt ein gutes Signal. „Sie weist den Weg in die richtige Richtung.“

Auch Lars Degranges, 1. Bevollmächtigter für die IG Metall Völklingen, betonte die Bedeutung des neuen SVolt-Standortes: „Gerade auf dem aktuellen Weg, hin zur Elektromobilität und zum grünen klimaneutralen Stahl, ist die Ansiedlung einer Batteriefabrik von enormer Bedeutung.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé sagte: „Unser Wirtschaftsstandort braucht neue Perspektiven für mehr Wachstum und Beschäftigung. Diese Zukunftsperspektiven bietet das Hightech-Unternehmen SVolt.“

HWK-Präsident Bernd Wegner sagte zur Aktion des neuen Bündnisses: „Die Plakatmotive bilden die vielfältigen Chancen ab, die Ansiedlungen dem Saarland als Wirtschaftsstandort eröffnen können.“ Bettina Altesleben, stellvertretende Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, betonte: „Wir brauchen neue Industriearbeitsplätze für einen mitbestimmten, fairen und sozialökologischen Wandel. Und für das Saarland. Deswegen verdienen zukunftsweisende Investitionen unsere Unterstützung.“

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