Starke Auswirkungen der Pandemie Metall- und Elektroindustrie leidet unter Corona - jeder zweite Saar-Betrieb setzt auf Kurzarbeit

Saarbrücken · Die meisten Firmen im Saarland produzieren wegen mangelnder Nachfrage aktuell weniger, als sie könnten. Die aktuellen Zahlen des Branchenverbandes in der Übersicht.

Metall- und Elektroindustrie im Saarland durch Corona beeinträchtigt
Foto: dpa/Inga Kjer

Die Metall- und Elektroindustrie hat weiterhin an den Folgen der Corona-Pandemie zu knabbern. In einer Umfrage des Branchenverbands ME Saar meldete ein Fünftel der Betriebe „starke“ oder „sehr starke“ Probleme.

So seien die befragten Firmen aktuell nur zu 68,5 Prozent ausgelastet. Damit ist die Auslastung seit der letzten ME-Saar-Umfrage im Oktober 2020 zwar um 19,8 Prozentpunkte gestiegen, liegt aber noch immer weit unter dem Bundesdurchschnitt (85 Prozent).

Sieben von zehn Unternehmen sehen den Hauptgrund in der mangelnden Nachfrage. Im Bund sind es nur sechs von zehn Betrieben. Fehlende Produktionsmaterialien aufgrund von Lieferketten-Engpässen plagen 31,8 Prozent der Saar-Firmen (Bund 30,5 Prozent). Ein Fünftel der saarländischen Unternehmen klagt über Personal, das wegen Krankheit oder Kinderbetreuung ausfällt – im Bund sind es mit 29,7 Prozent deutlich mehr.

Stärker als im Rest Deutschlands wird in der saarländischen Metall- und Elektrobranche auf Kurzarbeit gesetzt. So wird in 46,2 Prozent der befragten Saar-Betriebe Kurzarbeit gefahren (Bund: 40,5 Prozent). Allerdings wird im Saarland offenbar stärker versucht, das Personal zu halten. So sprachen bundesweit 12,4 Prozent der Firmen bereits betriebsbedingte Kündigungen aus, im Saarland waren es 9,8 Prozent.

In diesem Jahr wollen 27,5 Prozent der saarländischen Metall- und Elektrounternehmen ihr Personal verringern, 21,5 Prozent planen Neueinstellungen. Im Bund wollen 29 Prozent ihre Belegschaft verkleinern, 20,3 Prozent der Betriebe wollen sie vergrößern.

Beim Blick in die Zukunft geht jeder dritte Saar-Betrieb davon aus, dass die Produktion bereits das Niveau vor der Rezession erreicht hat oder noch in diesem Jahr erreichen wird. Im Bund sind es knapp vier von zehn Unternehmen. 19,6 Prozent der saarländischen Firmen erwarten eine Rückkehr bis Ende 2022, 3,9 Prozent bis Ende 2023. Im Bund sind dies jeweils 22 beziehungsweise zwölf Prozent.

Für die Umfrage wurden 69 Unternehmen im Saarland mit insgesamt knapp 38 000 Beschäftigten befragt.

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