Saarbrücken Mehr Saarländerinnen gehen arbeiten

Saarbrücken · Im Saarland gibt es heute deutlich mehr berufstätige Frauen als noch vor zehn Jahren. Zugenommen hat vor allem die Teilzeitbeschäftigung.

 Für Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) ist der Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen ein gutes Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes. (Symbolbild)

Für Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) ist der Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen ein gutes Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes. (Symbolbild)

Foto: dpa/Daniel Naupold

Die Zahl der Frauen, die im Saarland arbeiten gehen, ist in den letzten Jahren gestiegen. Das teilt die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Anfrage mit. Demnach gab es 2008 rund 149 000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Saarländerinnen, 2018 waren es 176 701 – ein Plus von fast einem Fünftel. Dazu kommen aktuell 57 500 geringfügig Beschäftigte; vor zehn Jahren waren es 62 500. Nach BA-Angaben hat im genannten Zeitraum vor allem die Teilzeitbeschäftigung zugenommen: um 61,5 Prozent auf rund 85 000. Die Zahl der Frauen in Vollzeit sank seit 2008 um 2,8 Prozent auf 92 000. Jedoch arbeiten seit 2015 Jahr für Jahr wieder mehr Frauen Vollzeit.

Für Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) ist der Anstieg der Erwerbstätigkeit von Frauen ein gutes Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes. „Trotzdem müssen wir noch besser werden, um so mehr Chancengleichheit zu erreichen, aber auch Altersarmut zu verringern. Besonders wichtig ist es, dass wir den Wiedereinstieg in Vollzeit erleichtern“, sagt sie. Die Kinderbetreuung sei dabei der bedeutendste Faktor. Die saarländischen Arbeitgeber sehen das ähnlich und fordern den weiteren Ausbau der Kinderbetreuung. Das sei die Voraussetzung dafür, dass Frauen mit Kindern schneller wieder ins Berufsleben zurückkehren könnten, sagt Martin Schlechter, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände.

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass auch bundesweit mehr Frauen arbeiten gehen. 1998 betrug der Frauenanteil unter Erwerbstätigen 58,6 Prozent, 2018 waren es 75,8 Prozent – der dritthöchste Wert in der EU. Gründe für diese Entwicklung sind laut IW vor allem die Anpassungen im Rentenrecht und der Ausbau der Betreuungsangebote.

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