Aufwärtstrend erkennbar Firmen in Bund und Land blicken wieder optimistischer in die Zukunft

Saarbrücken/München · Die Aussichten der saarländischen Firmen scheinen besser zu werden. Das zumindest legt die aktuelle Auswertung der Industrie- und Handelskammer nahe.

 Frank Thomé, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) des Saarlandes

Frank Thomé, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) des Saarlandes

Foto: IHK Saarland/Beckerbredel

Nach einem Dämpfer im Februar hat sich die Stimmung in der saarländischen Wirtschaft im März wieder verbessert. Der Lageindikator der Industrie- und Handelskammer (IHK), der die aktuelle Geschäftssituation der Betriebe abbildet, stagniert mit 14,8 Punkten zwar in etwa auf dem Niveau des Vormonats. Auf das kommende halbe Jahr blicken die hiesigen Unternehmen jedoch deutlich optimistischer. Der Erwartungsindikator, der die Aussichten der Firmen für die kommenden sechs Monate abbildet, ist um 4,9 Punkte auf 8,8 Zähler gestiegen. Laut Kammer ist das der beste Wert seit Mai 2018. Hauptgründe seien die steigende Auftragslage in der Industrie sowie Hoffnungen auf eine Normalisierung im Handel.

Aktuell bewertet ein gutes Drittel der Saar-Unternehmen die Situation mit „gut“, 45 Prozent mit „befriedigend“ und ein Fünftel mit „schlecht“. Vor allem in der Elektroindustrie, in der Medizintechnik und in Teilen der Autoindustrie werden laut IHK gute Geschäfte gemacht. Die Ernährungsbranche, die Gummi-, Kunststoff- und Keramikindustrie, der Maschinen- und Stahlbau sowie die Gießereien bewerteten ihre Situation größtenteils mit „befriedigend“. Angespannt bleibe die Lage dagegen in der Stahlindustrie, so die Kammer.

Im Dienstleistungssektor sehen sich wie im Vormonat 71 Prozent der Betriebe in einer „guten“ oder „befriedigenden“ Position. Besonders rund laufe es weiterhin in bei den Versicherungen und in der IT-Wirtschaft.

In vom Lockdown besonders betroffenen Branchen – namentlich in weiten Teilen des Einzelhandels, in Hotellerie, Gastronomie und in der Veranstaltungswirtschaft – sei die Situation dagegen noch immer schwierig. „Die Unternehmen sind trotz Re-Start weit von den Vor-Corona-Umsätzen entfernt, auch deshalb, weil der Branche die Kunden aus Frankreich und Luxemburg fehlen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé. „Die Politik bleibt daher gefordert, den Einzelhandel weiter zu unterstützen, um drohende Insolvenzen abzuwenden.“

Im Bund hat sich die Stimmung in den Unternehmen noch deutlicher aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 96,6 Punkte, nach 92,7 Zählern im Februar, wie das Ifo-Institut am Freitag mitteilt. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg damit den zweiten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Juni 2019.

Besonders deutlich stieg wie im Saarland der Unterindikator für die Bewertung der künftigen Geschäfte. Hier meldete das Ifo-Institut einen Zuwachs ausgehend von 95,0 Punkten auf 100,4 Zähler. Eine kräftige Verbesserung zeigte sich aber auch bei der Einschätzung der aktuellen Lage. Der entsprechende Indexwert stieg um 2,4 Punkte auf 93 Punkte.

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