Kommentar Ein Blick in die Glaskugel
Der Umbau in der Autoindustrie stellt das Saarland erneut vor große strukturelle Herausforderungen. Tausende von Arbeitsplätzen sind schon verloren, auch wegen der weggefallenen dritten Schicht bei Ford in Saarlouis oder bei Bosch in Homburg aufgrund der rückläufigen Diesel-Nachfrage.
Ob dieser Aderlass bereits gestoppt ist, darf bezweifelt werden. Denn wie sich die Mobilität der Zukunft entwickelt, gleicht einem Blick in die Glaskugel. Allein auf Elektro-Antriebe zu setzen, wäre fatal. Auch wenn es genügend Ladesäulen für E-Autos gäbe, würden die Stromnetze vermutlich zusammenbrechen, wenn zehntausende Wagen gleichzeitig geladen würden. Ein Fehler wäre auch, das Ende des Verbrennungsmotors auszurufen. Die neuen Dieselmotor-Generationen erfüllen sämtliche Emissions-Vorgaben. Die deutsche Autoindustrie darf nicht länger der Watschenmann der Nation sein. Für die meisten Menschen bleiben Autos unverzichtbar. Und wenn wir sie nicht bauen, tun es andere.