Zuspruch von Klimaschützern, Politik und Wirtschaft Wasserstoff-Paket kommt im Saarland gut an

Saarbrücken · Wirtschaftsministerium, Verbände, Fridays-for-Future-Bewegung sowie Industrie- und Handelskammer unterstützen die vom Bund geplanten Förderungen für „grünen“ Wasserstoff.

  Damit Wasserstoff als „grün“ gilt, muss er mittels erneuerbarer Energien aus Wasser gewonnen werden.

Damit Wasserstoff als „grün“ gilt, muss er mittels erneuerbarer Energien aus Wasser gewonnen werden.

Foto: picture alliance / dpa/Armin Weigel

Klimaschützer, Politik und Wirtschaft im Saarland begrüßen die neue Wasserstoff-Strategie des Bundes überwiegend. Sie „unterstützt die Anstrengungen der saarländischen Stahlindustrie, ihre Produktion auf CO2-freien Stahl umzustellen, indem die Verfügbarkeit von grünen Wasserstoff verbessert und seine Kosten durch die Befreiung der EEG-Umlage gesenkt werden“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Heino Klingen.

Es brauche allerdings noch mehr saarländische Akzente, fordern Klimaschützer hierzulande. So seien Fördergelder erforderlich, um den zügigen Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft voranzutreiben – unter anderem, um die Grundlagen für eine CO2-freie Roheisenproduktion mit Wasserstoff zu legen. „Das Saarland trägt mit rund 16 Tonnen CO2 pro Einwohner und Jahr einen der schwersten Treibhausgas-Rucksäcke deutschlandweit“, sagt Ronald Maltha, Sprecher des BUND Saarbrücken. Die Hauptquelle demnach: die Stahlindustrie. Deshalb müsse der Umbau zügig vorangetrieben werden. Selbstverständlich müsse der Wasserstoff „grün“, also mittels erneuerbarer Energien und in Deutschland erzeugt werden. Es sei nicht sinnvoll, „die heutige Abhängigkeit vom Ausland bei den fossilen Energien durch eine neue Abhängigkeit bei der Wasserstoffproduktion zu ersetzen“, so BUND Saarbrücken und Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Bliesgau in einer gemeinsamen Pressemitteilung, die auch Fridays for Future Saar, Parents for Future Saar und die BEG Köllertal unterzeichnet haben.

IHK-Präsident Klingen ist der Meinung, dass die Erzeugungskapazitäten dafür in Deutschland bislang nicht ausreichen. Es müssten „rasch internationale Kooperationen rund um das Thema Wasserstoff mit Ländern aufgebaut werden, in denen Wasserstoff in großen Mengen kostengünstig produziert werden kann“, sagt Klingen.

Für den Einsatz von Wasserstoff im industriellen Maßstab werde deutlich mehr Strom benötigt, sagt auch Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD). „Daher darf gleichzeitig der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht weiter blockiert werden, sonst ist der einzige, der strahlt, der Pannenmeiler von Cattenom.“

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch die nationale Wasserstoff-Strategie verabschiedet. Neben den laufenden Förderprogrammen soll unter anderem mit sieben Milliarden Euro erreicht werden, dass sich Wasserstoff am Markt durchsetzt. Weitere zwei Milliarden sind für internationale Partnerschaften eingeplant.

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